Gartner: Deutscher PC-Markt schrumpft 11,9 Prozent im vierten Quartal

Insgesamt verkauft die Branche 3,43 Millionen Computer. Im Kalenderjahr 2012 beträgt das Minus 8 Prozent. Lenovo liefert 13,6 Prozent mehr PCs aus als im Vorjahreszeitraum und löst in Deutschland Acer als Marktführer ab.

Im vierten Quartal ist der deutsche PC-Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut deutlich geschrumpft. Gartner zufolge setzte die Branche 3,43 Millionen Rechner ab, was einem Minus von 11,9 Prozent entspricht. Im Kalenderjahr 2012 wurden 8 Prozent oder eine Million weniger Computer verkauft als 2011.

Mobile PCs waren noch stärker betroffen. Ihre Verkäufe brachen um 15 Prozent ein. Der Absatz von Desktop-Rechnern hingegen reduzierte sich zwischen Oktober und Dezember lediglich um 6 Prozent. Außerdem ging die Nachfrage im Consumer-Segment (minus 13 Prozent) stärker zurück als im Business-Bereich (minus 11 Prozent).

„Der Kampf um die Geldbörse der Verbraucher wird weiterhin zwischen verschiedenen Geräten ausgetragen“, sagte Meike Escherich, Principal Research Analyst bei Gartner. Anwender orientierten sich stärker in Richtung von Smartphones und Tablets, was sich erheblich auf die Zahl der genutzten PCs auswirke. „Weder Windows 8 noch neue ultramobile PCs waren in der Lage, im vierten Quartal die Nachfrage deutlich zu erhöhen.“

Neuer Marktführer in Deutschland ist Lenovo. Der chinesische Hersteller steigerte seine Verkaufszahlen um 13,8 Prozent auf 585.000 Stück. Hewlett-Packard belegte im vierten Quartal mit einem Marktanteil von 13 Prozent und 445.000 verkauften PCs den zweiten Platz. Acer fiel von Platz eins auf den dritten Rang zurück, vor Asus und Fujitsu.

Die PC-Verkäufe in Deutschland sind seit Anfang 2010 deutlich zurückgegangen (Grafik: Statista).

In Westeuropa entwickelte sich der PC-Markt im Dezemberquartal ähnlich schwach wie in Deutschland. In der Region fanden laut Gartner in diesem Zeitraum 15,3 Millionen Computer einen Käufer. Das entspricht einem Rückgang von 11,7 Prozent. Im Kalenderjahr 2012 gingen die Absatzzahlen um 8,4 Prozent auf 58 Millionen Stück zurück.

„Der PC-Markt in Westeuropa befindet sich in einer Abwärtsspirale“, ergänzte Escherich. Das zweite Jahresminus in Folge sei ein Zeichen dafür, dass die Probleme über eine schwache wirtschaftliche Lage, ein schlecht verstandenes Betriebssystem oder zu teure ultramobile Computer hinausgingen. Es sei zu erwarten, dass Verbraucher einen zweiten oder gar dritten PC im Haushalt künftig durch Tablets ersetzten. Da PCs vermehrt für aufwendige Applikationen genutzt würden, sei aber mit einem Anstieg der Margen zu rechnen.

Den westeuropäischen PC-Markt dominierte HP mit einem Marktanteil von 21,5 Prozent (plus 0,7 Punkte). Acer verkaufte zwischen Oktober und Dezember Gartner zufolge rund 8000 PCs mehr als Lenovo und verteidigte damit knapp seinen zweiten Platz.

PC-Markt in Deutschland nach Gartner

Anbieter Ergebnis 4. Quartal 2011 in Tsd. Stück Marktanteil 2011 Ergebnis 4. Quartal 2012 in Tsd. Stück Marktanteil 2012 Wachstum im Jahresvergleich
Lenovo 514 13,2 % 585 17,1 % 13,8 %
HP 457 11,7 % 445 13,0 % -2,6 %
Acer 554 14,2 % 434 12,7 % -21,5 %
Asus 441 11,3 % 335 9,8 % -24,1 %
Fujitsu 270 6,9 % 235 6,9 % -12,8 %
Andere 1658 42,5 % 1396 40,6 % -15,9 %
Gesamt 3894 100,0 % 3430 100,0 % -11,9 %

Themenseiten: Acer, Asus, Dell, Desktop, Gartner, Hewlett-Packard, Lenovo, Marktforschung, Notebook

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