Google verhandelt laut einem Bericht der Financial Times mit den großen Musiklabels über einen Streaming-Dienst. Es soll sich um ein Abo-Modell handeln, das Nutzern aber auch einen kostenlosen, werbefinanzierten Zugriff auf Songs ermöglicht. Vorbild seien die Anbieter Spotify und Deezer.
Die Financial Times weist aber auch darauf hin, dass Google bereits einen Online-Shop für Musik betreibt. In den USA startete der Download-Store 2011. Seitdem hat der Suchanbieter das Angebot auf fünf europäische Länder ausgeweitet, darunter auch Deutschland.
Ähnlich wie Apple könnte Google seine Smartphones und Tablets sowie sein Mobilbetriebssystem nutzen, um einem eigenen Streaming-Dienst zum Durchbruch zu verhelfen. Schon 2006 hatte die Financial Times gemeldet, Google verhandele mit Managern der Musikindustrie über „neue digitale Musikdienste, die Apples Vormachtstellung im schnell wachsenden Markt für legale Downloads durchbrechen könnten“. Seitdem sind Googles Ambitionen in diesem Bereich ebenso gestiegen wie seine Rivalität mit Apple.
Allerdings dürften die Verhandlungen mit der Musikbranche nicht einfach sein, da Googles Verhältnis zu den Rechteinhabern weiterhin als gestört bezeichnet werden muss. Erst Ende vergangener Woche warf die Recording Industry Association of America (RIAA) Google vor, sein Versprechen für eine wirksame Eindämmung von Piraterie nicht eingehalten zu haben. Der Branchenverband erklärte, er habe bei eigenen Analysen keine Beweise dafür gefunden, dass der Konzern Piratensites inzwischen herabstufe.
„Suchvorgänge nach beliebter Musik bringen weiterhin Ergebnisse, die illegale Sites in den Vordergrund stellen – auf Kosten legitimer Dienste, die oft auf hintere Seiten verdrängt werden“, sagte die RIAA. Techdirt unterstellt dem Lobbyverband, wenig von der Suche zu verstehen. „Jeder andere in der Welt, der nicht mit dem Ranking seiner Sites bei Google zufrieden ist, versucht ein wenig über Suchmaschinenoptimierung zu lernen. Aber nein, nicht die RIAA. Sie glauben, dass Google verpflichtet ist, alles in ihrem Sinne einzurichten.“
[mit Material von Charles Cooper, News.com]
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