Berichten zufolge verhindert iOS 6.1.3 einen Jailbreak mit evasi0n. Die kommende Betriebssystem-Version wird seit vergangener Woche von Entwicklern getestet. Selbst die Programmierer des Entsperr-Tools erwarten, dass Apple damit die von ihnen genutzte Lücke schließen wird.
Das erst seit diesem Monat kursierende evasi0n hat Rekorde als der am schnellsten und weitesten verbreitete Jailbreak in der Geschichte von Apples Mobilbetriebssystem gesetzt. Es war der erste Untethered Jailbreak für iOS 6.1 und funktioniert auch auf dem iPhone 5 sowie dem neusten iPod Touch. Insgesamt unterstützt evasi0n iPhone 3Gs, 4, 4GS und 5, iPad 2, 3, 4 und Mini, iPod Touch der vierten und fünften Generation sowie die Settop-Box Apple TV 2.
Wie andere Jailbreaks gibt auch dieser den Nutzern mehr Kontrolle über ihr Gerät und von ihnen genutzte Software. Letztere lässt sich nach einem Jailbreak auch aus dem alternativen Cydia Store herunterladen. SBSettings ist beispielsweise ein beliebtes Tool, das den Schnellzugriff auf wichtige Systemfunktionen erlaubt, ohne dass man sich wie üblich erst durch zahlreiche Untermenüs klicken muss. Zudem stehen zahlreiche Tweaks zur Verfügung, mit der man die Oberfläche von iOS seinen eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Ebenso lässt sich mit einem Jailbreak die Privatsphäre deutlich besser schützen.
Soweit bekannt, nutzt evasi0n eine Lücke in den Zeitzonen-Einstellungen, um Endgeräte zu entsperren. Es war von Beginn an nur eine Frage der Zeit, wann Apple sie schließen würde. Einer der evasi0n-Entwickler hat jedoch gegenüber Forbes angekündigt, man kenne eine Reihe weiterer Lücken, die Grundlage der nächsten Jailbreaks sein könnten.
Apple war zuletzt stark mit Software-Problemen beschäftigt, die zu schnell aufeinander folgenden iOS-Updates führten, und hat sich vermutlich deshalb noch nicht um evasi0n gekümmert. Ein Fehler führte beim Abgleich mit Microsoft-Exchange-Servern zu einer Trafficflut. Und auch ein Problem mit der Akkulaufzeit scheint das Unternehmen bisher nicht für alle Nutzer gelöst zu haben. iOS 6.1.3 kümmert sich zusätzlich um eine Möglichkeit, die Passwortsperre des Telefons zu umgehen.
Apple vertritt die Ansicht, dass ein Jailbreak seine Lizenzbedingungen verletzt und gegen den US Digital Millennium Copyright Act verstößt. Zumindest Letzteres hatte das US Copyright Office im jüngsten Revisionsverfahren vom Juli 2010 anders gesehen und Jailbreaks für legal erklärt.
Ob der Hersteller seine Rechte juristisch verfolgt, darf stark bezweifelt werden. Schließlich nutzt Apple-Mitgründer Steve Wozniak selbst ein gejailbreaktes iPhone. Außerdem honoriert der iPhone-Hersteller die Entwicklungen der Jailbreak-Szene, indem er besonders clevere Entwickler an sich bindet.
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[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]
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4 Kommentare zu Bericht: Nächstes iOS-Update wird Jailbreak evasi0n stoppen
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Nur weil du es so siehst, ist der Text noch nicht falsch.
Wie vielerorts zu hören/lesen ist, ist es mit der Sicherheit bei Android auch nicht soweit her und es gibt genügend User, die mit einem Custom-ROM durch die Gegend schreiten, weil die Standardblechdose ebenso nicht immer alles kann.
„Wie andere Jailbreaks gibt auch dieser den Nutzern mehr Kontrolle über ihr Gerät und …“ der Text müsste an dieser Stelle wie folgt fortgeführt werden:
„reißt die Sicherheitsmechanismen von iOS komplett ein. Damit liefert das gejailbreakte Gerät für Angreifer ein willkommenes Zuhause.“
Unter iOS 4.3.3 war es genau andersrum. Erst mit einem Jailbreak konnte man die damals vorhandene PDF-Lücke sofort schließen. Apple hat dazu 11 Tage länger benötigt.
http://www.zdnet.de/41554758/bsi-warnt-vor-jailbreak-luecke-in-ios-4-3-3/
http://www.zdnet.de/41554944/apple-beseitigt-kritische-pdf-luecke-in-ios-4/
Außerdem sei nochmal darauf hingewiesen, dass das systembedingte Tracking und Ausspionieren erst mit Apps aus dem Cydia-Store unterbunden werden kann.
http://www.zdnet.de/41560418/datenschutz-bei-apps-protect-my-privacy-schuetzt-vor-unerlaubtem-zugriff-auf-das-adressbuch/
Cydia Store? Woher soll man denn wissen, ob nicht gerade die im ‚Cydia Store‘ herunter geladenen Apps nicht neue Hintertüren und Malware installieren ?
Wenn eine App dafür da ist, dass sie laufende Prozesse anzeigt, dann kann der böse Programmierer dieser App auch dafür sorgen, dass bestimmte Prozesse explizit nicht angezeit werden, so dass die von ihm eingebauten Hintertüren und die Kommunikation der Malware erst gar nicht bemerkt wird.
Merke: jemand, der Malware vertreibt, wird das zu 99% via Cydia machen, da er im Apple App Store damit rechnen muss, dass er auffliegt.
Der Tipp ‚Cydia‘ Apps einzusetzen schafft nicht unbedingt ein Plus an Sicherheit, potentiell aber ein riesiges Minus.