Der Hightech-Branchenverband Bitkom hat zum Auftakt der CeBIT in Hannover seine jüngste Prognose für den ITK-Markt in Deutschland bekannt gegeben. Demnach steigt der Umsatz mit Produkten und Diensten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik im Jahr 2013 um 1,4 Prozent auf 153 Milliarden Euro. Im Oktober hatte der Branchenverband noch ein Plus von 1,6 Prozent vorausgesagt.
„Damit wächst der ITK-Markt erneut deutlich stärker als die Gesamtwirtschaft“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. „Das ist auch eine gute Nachricht für den Arbeitsmarkt.“ Die ITK-Branche wird der Prognose zufolge zur Jahresmitte 2013 erstmals mehr als 900.000 Jobs anbieten, bis zum Jahresende sollen es 907.000 sein. Das entspräche einem Plus von 12.000 Arbeitsplätzen im Jahresverlauf. „Die Hightech-Branche ist damit neben dem Maschinen- und Anlagenbau der einzige Industriesektor, der in Deutschland mehr als 900.000 Arbeitsplätze bietet“, so Kempf.
Die Informationstechnik wird laut Bitkom in diesem Jahr um 2,2 Prozent auf 75 Milliarden Euro wachsen. Und dies, obwohl der Hardware-Markt um 0,3 Prozent auf 21 Milliarden Euro schrumpfe. Grund sei vor allem ein deutlicher Umsatzrückgang beim Geschäft mit Desktop-PCs und Notebooks, der aus einer rückläufigen Nachfrage sowie einem starken Preiswettbewerb resultiere. Dagegen boome der Verkauf von Tablet-Computern. Hier erwartet der Branchenverband einen Umsatzanstieg um rund 11 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Kempf: „Mit Tablets wird in diesem Jahr erstmals genau so viel Umsatz erzielt wie mit Desktop PCs.“
Das Geschäft mit IT-Services wie Beratung, und Outsourcing wächst der Bitkom-Prognose zufolge um 2,5 Prozent auf rund 36 Milliarden Euro. Am stärksten gewinnt demnach erneut der Softwarebereich, der um fast 5 Prozent auf knapp 18 Milliarden Euro zulegen soll. Für das Wachstum bei Software und Services spielt Cloud Computing eine wichtige Rolle. Allein bei Cloud-Lösungen für Geschäftskunden erwartet der Bitkom in diesem Jahr ein Umsatzwachstum um 53 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro. 2016 sollen es bereits 13,7 Milliarden Euro sein.
Für die Telekommunikation geht der Hightech-Verband von einem Plus um 1,3 Prozent auf 66 Milliarden Euro aus. Die Umsätze mit Infrastruktursystemen wachsen dabei voraussichtlich um 2,2 Prozent auf rund 6 Milliarden Euro. Gegenläufige Entwicklungen gibt es bei Endgeräten und Telekommunikationsdiensten. Auf der einen Seite gibt es ein kräftiges Umsatzwachstum um 18 Prozent auf fast 10 Milliarden Euro bei den Endgeräten, auf der anderen Seite einen deutlichen Rückgang um 1,6 Prozent auf rund 50 Milliarden Euro bei den Telekommunikationsdiensten.
„Das Plus bei den Endgeräten verdanken wir der ungebrochenen Nachfrage nach hochwertigen Smartphones“, sagte Kempf. Waren 2009 nur 17 Prozent der verkauften Handys Smartphones, so werden es 2013 bereits 81 Prozent sein. Das befeuert auch den Umsatz mit mobilen Datendiensten. Sie werden in diesem Jahr voraussichtlich um 7 Prozent auf mehr als 9 Milliarden Euro zulegen. Gleichzeitig soll das Geschäft mit mobilen Sprachdiensten um mehr als 8 Prozent auf rund 11,5 Milliarden Euro zurückgehen.
Was die Unterhaltungselektronik angeht, so ist das Geschäft nach einer leichten Erholung im Sportjahr 2012 wieder rückläufig. Für 2013 wird ein Umsatzrückgang um 3 Prozent auf 12 Milliarden Euro erwartet. „Gerade bei der Unterhaltungselektronik sehen wir schnell sinkende Preise für hoch innovative Produkte“, so Kempf. Der Trend gehe zu Geräten mit einer Verbindung zum Internet. Wachstumsmarkt sei alles rund um das Connected Home.
Von der CeBIT erwartet der Bitkom zusätzliche Umsatzschübe. Das Leitmotto der Messe, Shareconomy, verbindet die fünf Top-Trendthemen Cloud Computing, Big Data, Mobile, Security und Industrie 4.0.
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