Dem chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie zufolge ist das Land „zu abhängig von Android“. Die Kernbestandteile des Betriebssystems würden „streng von Google kontrolliert“, heißt es in einem neuen Bericht, den Reuters aufgegriffen hat.
Chinesische Firmen versuchten zwar, auf Android aufzubauen und es lediglich als Basis zu nutzen, heißt es, aber „die Kerntechnik und die Technologie-Roadmap“ habe Google fest in seiner Hand. Der Bericht schlägt keine Konsequenzen vor; für das bei den chinesischen Behörden ohnehin nicht besonders beliebte Google verheißen sie aber nichts Gutes.
Von Informa im Dezember veröffentlichten Zahlen zufolge wurden 2012 461 Millionen Android-Geräte ausgeliefert, wovon ein Drittel nach China ging. Dort soll das Google-OS auf zwei Dritteln aller Smartphones laufen. Weltweit jedenfalls kam Android im vierten Quartal auf 70,1 Prozent Marktanteil (iOS: 21 Prozent).
Spätestens seit chinesische Hacker im Rahmen von Operation Aurora Google-Konten angriffen, ist das Verhältnis zwischen dem US-Konzern und der Volksrepublik gespannt. Google verlegte seine chinesischsprachige Suchmaschine in der Folge nach Hongkong. Immer wieder werden seine Dienste für Chinesen gesperrt. Den Suchmarkt in China dominiert der lokale Konzern Baidu, der inzwischen Anstalten macht, selbst ein Mobilbetriebssystem zu entwickeln.
Dieses Baidu-Projekt erwähnt der Bericht aus China als richtigen Ansatz. Es könnte zur zweiten Android-Alternative neben iOS in China werden. Ob sich aber die Regierung entschieden hinter das Baidu-Betriebssystem stellen wird, muss vorerst offen bleiben.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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