Google: Mit Reader verschwindet auch eine RSS-Erweiterung für Chrome

Das offizielle Modul ist bereits aus dem Chrome Web Store verschwunden. Es basierte auf der Technik von Reader. An Alternativen herrscht allerdings kein Mangel.

Googles letzte Woche hitzig diskutierte Entscheidung, sein Produkt Reader zum 1. Juli einzustellen, zieht weitere Folgen nach sich. Eine Chrome-Erweiterung, die RSS-Feeds entdeckt, ist ebenfalls betroffen, wie etwa TechCrunch meldet. Einem Blogbeitrag im unabhängigen Google System Blog zufolge verwenden über 800.000 Personen die RSS Subscription Chome Extension. Sie ist im Chrome Web Store nicht mehr verfügbar.

Google Chrome

Wer die Erweiterung installiert hat, kann sie weiter nutzen – aber voraussichtlich nur bis 1. Juli. Denn sie greift dem Google System Blog zufolge für ihre Funktionen auf Google Reader zu.

Die Erweiterung ermittelte auf besuchten Seiten, ob ein RSS-Feed zur Verfügung stand. War dies der Fall, erschien am rechten Rand der URL-Leiste ein RSS-Symbol. Ein Klick genügte, um den Feed zu abonnieren – und somit über Neuheiten auf der Seite informiert zu sein.

Als Alternative steht etwa die Extension RSS-Abonnement zur Verfügung, die auf Googles offizieller Erweiterung basiert und dem ersten Eindruck von CNET zufolge deren Funktion imitiert. Rechts neben der URL-Leiste dagegen installiert sich der RSS Feed Reader. Es handelt sich um die Gratisversion zum Online-RSS-Reader feeder.co von Rootof Creations, dessen Vollversion 19,99 Dollar kostet, dann aber beispielsweise Synchronisierung über mehrere Geräte hinweg bietet.

Das Aus für Googles Reader war vergangene Woche von vielen als Zeichen einer zunehmenden Mainstream-Orientierung von Google gedeutet worden. RSS ist ein nützliches Werkzeug für viele, aber keineswegs für eine breite Masse. Dies lässt sich an den Zuwächsen ablesen, die RSS-Angebote in den letzten Tagen verbucht haben. Feedly meldet 500.000 Neuzugänge, The Old Reader immerhin ebenfalls 100.000. Es sieht nicht so aus, als würde die RSS-Technik wegen Googles Entscheidung die Anhänger verlieren, die sie hat. Auch bei Apple steht RSS nicht hoch im Kurs. Unter Mac OS X Mountain Lion hat der Konzern die Programme Mail und Safari ohne RSS-Support integriert, während sie in früheren Versionen diese Funktion noch boten. Microsoft unterstützt RSS hingegen auch in der neuesten Outlook-Version.

Update 19. März: Google hat seinen Kurs korrigiert und die Chrome-Erweiterung wieder verfügbar gemacht. Reader hingegen soll allen Protesten zum Trotz eingestellt werden.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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