Ein US-Politiker aus West Virginia hat ein Gesetz gegen die Nutzung von Google Glass in Fahrzeugen vorgeschlagen. Der Initiator, Gary G. Howell, ist vom Konzept von Glass zwar angetan, sieht aber Gefahren bei der Nutzung am Steuer: „Ich bin liberal eingestellt, und es ist nicht die Aufgabe der Regierung, uns vor uns selbst zu schützen, aber sie hat durchaus die Pflicht, sicherzustellen, dass ich keine Mitmenschen verletze oder töte.“
Google Glass sei gerade für die unerfahrenen Verkehrsteilnehmer attraktiv, schreibt er weiter an News.com: „Mir gefällt die Idee dieses Produkts eigentlich, und ich halte es für zukunftsfähig, aber wir haben in der letzten Legislaturperiode lange an einem Gesetz für ein SMS-Verbot für Fahrzeuglenker gearbeitet. Vor allem die jungen Leute sind technikbegeistert und probieren neue Dinge aus. Sie sind aber auch unsere anfälligsten, unerfahrensten Fahrer. Wir haben viele Unfälle durch SMS-Nutzung am Lenkrad ermittelt, wobei es sich meistens um junge Fahrer handelte.“
SMS-Versand gehört zu den Kernfunktionen von Google Glass – neben Navigation und Foto- beziehungsweise Video-Aufnahmen, wie ein kürzlich vorgestelltes Google-Video zeigt. Komplexere Apps sind noch in Vorbereitung. Howell: „Ich sehe da Google Glass als eine Erweiterung an. Wenn ich mich entscheide, Google Glass einzusetzen und über den Mittelstreifen fahre, weil ich gerade einen Text lese, beeinflusst das auch andere.“
Ob das Gesetz in West Virginia tatsächlich eingeführt werden wird, bezweifelt der Angehörige der Partei der Republikaner selbst. Er sieht sich aber als Pionier und glaubt, dass weitere ähnliche Vorschläge folgen werden.
Google hat sich noch nicht zu dem Gesetzesvorschlag von Howell geäußert. Der Konzern arbeitet aber bekanntlich auch an selbstlenkenden Autos, sodass er vermutlich langfristig nicht an Probleme mit Glass am Steuer glaubt.
In den letzten Wochen hat sich Widerstand gegen Google Glass formiert. Unter anderem gibt es in Kalifornien nun eine Kneipe mit Glass-Verbot. Ein wichtiges Argument ist der Datenschutz. Nicht jeder möchte ständig unbemerkt fotografiert und gefilmt werden.
[mit Material von Chris Matyszczyk, News.com]
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