Nach nur einem Monat hat Nordkorea die Möglichkeit für ausländische Besucher, via UMTS ins Internet zu gehen, wieder abgeschafft. North Korea Tech zufolge findet sich ein Hinweis mit eben diesem Inhalt auf der Website von Koryo Tours. SIM-Karten sind für Auslandstelefonate weiter erhältlich, ermöglichen aber keine Datenzugänge mehr.
Die wenigen Besucher von Nordkorea mussten lange Zeit Mobilfunkgeräte an der Grenze beziehungsweise am Flughafen deponieren. Auch die Bewohner des Landes konnten Mobilfunk nur für Sprachtelefonie nutzen. Letzten Monat kündigte die Regierung dann aber an, diese Einschränkungen zu lockern. Ab 1. März bot der teilweise staatliche Provider Koryolink SIM-Karten für von Touristen mitgebrachte oder vor Ort gemietete WCDMA-fähige Mobiltelefone an. Jetzt ist dies schon wieder hinfällig.
Gründe nennt der Bericht nicht. Allerdings haben die Spannungen zwischen Nordkorea, Südkorea und den USA zuletzt zugenommen. Anlass war eine massive Cyberattacke auf südkoreanische Server, die zunächst nach China zurückverfolgt wurde, was aber möglicherweise eine Fehldiagnose war. Nordkorea ist schon mehrfach bezichtigt worden, Zeitungen, Banken und Regierungssites seines südlichen Nachbarn angegriffen zu haben.
Zu den Besuchern Nordkoreas hatten im Januar dieses Jahres Google-Chairman Eric Schmidt, seine Tochter und ein US-Politiker gehört. Schmidt forderte anschließend die dortige Regierung auf, ihren Bürgern den Zugang zum Internet zu ermöglichen, was zugleich unabdingbare Voraussetzung für eine bessere wirtschaftliche Entwicklung sei. US-Behörden kritisierten die Reise als „wenig hilfreich“.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Neueste Kommentare
1 Kommentar zu Nordkorea lässt Touristen nicht mehr mobil ins Internet
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Mal ehrlich, wer geht schon freiwillig nach Nordkorea. Sowieso in einer Zeit, wo ein offenbar total durchgeknallter Jung-Diktator einen neuen Weltkrieg vom Zaun brechen will. Jederzeit kann oder will dieser Bösewicht „seine“ Raketen Richtung Süd-Korea (Richtung USA wohl kaum, dazu sind sie – trotz Drohungen – noch nicht fähig) losschicken. Was dann passiert, brauche ich wohl hier nicht erläutern.
Hoffen wir nur, dass das nie passiert.