Mozilla gibt Googles Bildformat WebP eine neue Chance

Die Initiative dafür geht von mehreren großen Websites aus. Eine neue Version von WebP beseitigt zudem einige der früheren Bedenken Mozillas gegenüber WebP. Das Format gilt als Alternative zu JPEG und PNG.

Mozilla hat sich entschieden, Googles Bildformat WebP eine neue Chance zu geben. Der Firefox-Entwickler kommt damit einer Aufforderung mehrerer großer Websites nach, die das Dateiformat unterstützen wollen und darauf angewiesen sind, dass Browser es verarbeiten können. Zudem stellt Google seit Kurzem eine neue Version von WebP zur Verfügung.

WebP-Logo

„Wir beschäftigen uns wieder damit, da neue Daten zeigen, dass WebP Vorteile und stichhaltige Nutzungsmöglichkeiten besitzt“, kommentiert Mozilla-Programmierer Andreas Gal in Mozillas Bug-Tracking-System. „Wir werden einen neuen Patch prüfen und von da aus weitermachen.“

WebP, das aus Googles Videokompressionstechnik VP8 hervorgegangen ist, ist ein möglicher Ersatz für die heute auf Websites verwendeten Grafikformate PNG und JPEG. Es liefert nach Angaben des Konzerns kleinere Dateien als JPEG und PNG. Im Web ist WebP bisher allerdings wenig verbreitet. Das liegt zum Teil daran, dass es von vielen Bildbearbeitungsprogrammen sowie den großen Browsern nicht unterstützt wird. Einzige Ausnahme ist Googles Browser Chrome.

Dass Mozilla seine Einstellung zu WebP überdenkt, ist also eine gute Nachricht für Google. Der Suchkonzern argumentiert, dass WebP schon jetzt bei seiner Play-Website die Ladezeiten verkürze und auch eine geringere Bandbreite benötige. Browserhersteller sind allerdings oft eher zurückhaltend, wenn es um Support für neue Dateiformate geht. Sie müssen ein Format sehr langfristig unterstützen, da andernfalls ältere Websites nicht mehr funktionieren könnten.

Schon jetzt gibt es einige Befürworter von WebP. Mozilla betont allerdings, dass noch keine Entscheidung zugunsten des Google-Bildformats getroffen wurde. „Das Einzige, was sich geändert hat, ist, dass einige nicht zu Google gehörende Websites Interesse bekundet haben, was wir vorher nicht kannten“, heißt es in einem anderen Kommentar von Mozillas Jeff Muizelaar.

Muizelaar kritisierte bisher, dass WebP wichtige Funktionen fehlten. Als Beispiele nannte er unter anderem Support für EXIF-Metadaten und ICC-Farbprofile. Die seit einer Woche zur Verfügung stehende Version 0.3.0 der WebP-Bibliothek bietet diese Möglichkeiten nun. Zudem werden jetzt auch animierte WebP-Bilder unterstützt.

Da Googles Angebote von Millionen von Nutzern verwendet werden, hat das Unternehmen die Möglichkeit, neue Technologien auch ohne die Unterstützung anderer auf den Markt zu bringen. Dieser Ansatz kommt einigen Standardisierungsgremien sogar entgegen, die sich lieber mit greifbaren Technologien beschäftigten als mit abstrakten Ideen.

Mozillas Ankündigung, sich erneut mit WebP auseinanderzusetzen, ist allerdings noch keine Garantie für die Zukunft von WebP. Sollte sich Mozilla aber schließlich für das Bildformat entscheiden, könnten auch Entwickler diesem Beispiel folgen – darunter die Entwickler der Websites, die Mozilla zu einer erneuten Prüfung von WebP aufgefordert haben.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Themenseiten: Browser, Chrome, Firefox, Google, Mozilla

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