Intel fertigt derzeit deutlich weniger Chips als üblich. Laut Jim McGregor, Gründer des Beratungsunternehmens Tirias Research, ist die Auslastung der Fabriken auf rund 60 Prozent gesunken. In einem Telefoninterview mit News.com sagte er, dies sei ein weiteres Zeichen für den schrumpfenden PC-Markt und das fehlende Interesse an Windows 8.
„Das Ganze deutete sich schon im September an, als sich die PC-Auslieferungen für das Weihnachtsgeschäft nicht so entwickelten wie erwartet“, sagte der Analyst. Die Auslastung steige zwar leicht bei gleichzeitig sinkenden Lagerbeständen, die Situation bleibe jedoch eine Herausforderung für Intel.
In erster Linie bedeuten stillstehende Produktionslinien steigende Kosten für Intel. McGregor zufolge wird Intels neueste Fabrik in Arizona bisher noch gar nicht genutzt.
„Die PC-Verkäufe werden in diesem Jahr niedriger ausfallen. Obwohl Intel gerade mit Altera seinen ersten Foundry-Kunden gewonnen hat, beginnt die Fertigung für ihn frühestens im kommenden Jahr. Also wird es in diesem Jahr mit Überkapazitäten zu kämpfen haben“, sagte McGregor.
Intel habe sich von den Ende 2012 auf den Markt gekommenen „ersten echten Ultrabooks“ einen Anstieg der Nachfrage versprochen, so der Analyst weiter. Aber weder die ultradünnen Notebooks noch Windows 8 oder die ersten Aufträge im Mobilbereich hätten die Erwartungen des weltgrößten Prozessorherstellers erfüllt.
McGregor glaubt, dass die Auslastung von Intels Fabriken selten zuvor so gering war wie zurzeit. „Ich habe wahrscheinlich seit Anfang 2000 keinen solchen Tiefstand erlebt.“
Intel wollte die Einschätzung des Analysten nicht kommentieren. Eine Wende könnte es möglicherweise mit der unter dem Codenamen Haswell entwickelten nächsten Prozessorgeneration für Laptops und Tablets erreichen oder mit den für Tablets und Smartphones gedachten SoCs Bay Trail und Merrifield.
[mit Material von Brooke Crothers, News.com]
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