Das US-Justizministerium hat Google grünes Licht für den Verkauf des mit Motorola übernommenen Settop-Boxen-Geschäfts (Motorola Home) an die Arris Group für 2,35 Milliarden Dollar gegeben. Damit hat Google die letzte regulatorische Hürde genommen. Die Arris Group, die mit dem Zukauf sein Angebot an Breitbandprodukten für Kabelnetzbetreiber ausbauen will, erwartet den Abschluss der Akquisition bis Mittwoch.
Im Zuge der Übernahme wechseln rund 7000 Mitarbeiter von Google zu Arris. Gleiches gilt für eine Reihe Patentklagen gegen TiVo, bei denen es um Techniken für digitale Videorekorder geht. Arris-CEO Bob Stanzione erwartet, dass diese in Schadenersatzansprüchen in Milliardenhöhe resultieren. Im Rahmen der Verkaufsverhandlungen hatte Google Arris allerdings einen Haftungsausschluss zugesichert, für den Fall, dass Motorola Home der Verletzung von TiVos Patenten für schuldig befunden wird.
2,05 Milliarden Dollar zahlt der Telekommunikationsausrüster in bar. Darüber hinaus erhält Google 300 Millionen Dollar in Aktien, womit es sich einen Anteil von 15,7 Prozent an Arris sichert. Im Gegenzug darf Arris einige Patente von Motorola Mobility verwenden.
Von Anfang an machte Google klar, dass es an Patenten und vielleicht auch an der Smartphone-Fertigung von Motorola interessiert war, nicht aber an Settop-Boxen. Dieser Bereich des Unternehmens beliefert Kabelnetzbetreiber mit Hardware. Er sorgt zwar für regelmäßige Gewinne, bietet aber kaum Wachstumschancen. Außerdem harmoniert er vermutlich auch wenig mit den weiteren Ausbauplänen für Google TV.
Google hatte schon länger versucht, sich von Motorola Home zu trennen. Berichten zufolge beauftragte es Barclays damit, die Sparte für mindestens 2 Milliarden Dollar zu veräußern. Auch Motorola hatte bereits 2009 einen Käufer für die Sparte gesucht. Damals wollte es angeblich noch über 4 Milliarden Dollar erlösen.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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