Google hat mit der Auslieferung seiner Google Glass Explorer Edition begonnen. Registrierte Entwickler wurden per E-Mail darüber informiert, dass sie die ersten Exemplare der Computerbrille aus der Fertigung bekommen. „Die Hardware und Software sind jetzt für Euch bereit“, heißt es in der Nachricht.
Die Auslieferung soll in kleinen Chargen erfolgen, da die Produktion noch nicht vollständig angelaufen ist. „Wir produzieren genug für alle, aber nur ein Teil davon steht heute zur Auslieferung bereit“, schreibt das Glass Team. „Wir werden Euch daher gruppenweise ansprechen.“
Google enthüllte auch bisher unbekannte Details zur Hardware. Die Computerbrille verfügt demnach über 16 GByte internen Speicher (davon 12 GByte nutzbar), der mit Googles Cloudspeicher synchronisiert wird. Das Display entspreche einem hochauflösenden 25-Zoll-Monitor in 2,40 Metern Entfernung. Die in Google Glass integrierte Kamera kann 5-Megapixel-Bilder sowie HD-Videos mit einer Auflösung von 720p aufnehmen.
Für Konnektivität sorgen Bluetooth sowie WLAN 802.11b/g. Die Audioübertragung erfolgt durch Knochenleitung. Anpassbare Nasenflügel in verschiedenen Größen sollen dafür sorgen, dass die Brille von jedem zu tragen ist. Eine Akkuladung reicht angeblich bei üblicher Nutzung für einen ganzen Tag – einige Features wie Hangouts und Videoaufzeichnungen beanspruchten den Akku allerdings stärker. Das Nachladen erfolgt über Micro-USB und ein mitgeliefertes Ladegerät. Google verspricht Kompatibilität zu jedem Bluetooth-fähigen Mobiltelefon. Die Begleit-App MyGlass allerdings, über die GPS und SMS-Nachrichten zugänglich sind, erfordert Android 4.0.3 oder höher.
Gleichzeitig veröffentlichte Google eine Dokumentation zur Mirror-API mit Programmierbeispielen für „Glassware“. Die Anwendungen und Dienste von Google Glass basieren nicht auf nativem Code, sondern auf Webtechnologien wie JSON und REST. Beispielhafte Anwendungen zeigte ein kürzlich veröffentlichtes Video, das bei der Konferenz SXSW aufgenommen wurde.
„Obwohl die API eine eingeschränkte Developer Preview ist, könnt Ihr mit uns zu träumen beginnen“, schreibt Google-Mitarbeiterin Jenny Murphy. Die Dokumentation nennt einige Einschränkungen für die Entwickler, bei denen unklar ist, ob sie nur vorübergehend sind. So sind ihnen die Spracheingabe sowie Bilderkennung in Echtzeit nicht zugänglich.
Die Nutzungsbedingungen untersagen den Entwicklern außerdem ausdrücklich, in ihren Anwendungen Werbung einzublenden oder Nutzerdaten für Werbezwecke zu verwenden. Sie müssen die Glassware-Apps den Nutzern kostenlos überlassen und dürfen sie nur über Googles offizielle Vertriebswege anbieten. Der Suchkonzern, der 95 Prozent seiner Einnahmen mit Werbung erzielt, hat allerdings Inserate über Google Glass nicht auf Dauer ausgeschlossen. „Im Augenblick gibt es keine Pläne für Werbung auf diesem Gerät“, erklärte Google-Glass-Projektleiter Babak Parviz im einem im Januar veröffentlichten Interview.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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