Yahoo hat im ersten Quartal 2013 seinen Gewinn um 36 Prozent von 286 auf 390 Millionen Dollar gesteigert. Gleichzeitig büßte es aber gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahrs an Umsatz ein. Die Börse hatte eine Gewinnsteigerung um 9 Prozent bei einem Umsatzzuwachs von 2 Prozent erwartet. Die Anleger zeigten sich vor allem durch den beschleunigten Rückgang bei Displayanzeigen enttäuscht und sorgten für einen deutlichen nachbörslichen Kursverlust. Bemängelt wurde außerdem, dass der Gewinnzuwachs vor allem Yahoos 24-prozentiger Beteiligung am chinesischen E-Commerce-Unternehmen Alibaba zu verdanken war.
Der Umsatz ohne Traffic Acquisition Costs (TAC), die an Partner abzuführen sind, betrug 1,07 Milliarden Dollar und änderte sich damit kaum gegenüber dem Vorjahr. Der GAAP-Gesamtumsatz hingegen fiel um 7 Prozent von 1,22 auf 1,14 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn (Non-GAAP) betrug 0,38 Dollar und lag im Vorjahreszeitraum noch bei 0,27 Dollar.
Die Investoren reagierten enttäuscht und ließen den Kurs nachbörslich um rund 4 Prozent abdriften. Analysten wiesen insbesondere auf die schlechten Ergebnisse bei Displaywerbung hin, obwohl das Suchgeschäft insgesamt etwas besser als erwartet abschnitt.
„Die Anleger waren durch die Displaywerbung enttäuscht, weil es das Schlüsselgeschäft von Yahoo ist“, erklärte Caris-Analyst Sameet Sinha gegenüber Reuters. „Wir hatten einen Rückgang um rund 9 Prozent erwartet, und sie meldeten sogar 11 Prozent. Wenn man das mit dem Minus im letzten Quartal vergleicht, das 4,5 Prozent betrug – dann sieht man einen beschleunigten Rückgang. Wir werden uns mit den Gründen dafür beschäftigen müssen.“
Yahoo-CEO Marissa Mayer verglich ihre Arbeit in einer Analystenkonferenz mit einer Serie von Sprints sowie dem Versuch, eine Kettenreaktion zu bewirken. Der erste Sprint sei bereits erfolgt und habe darin bestanden, die Unternehmenskultur zu erneuern, die Angestellten zu motivieren und fähige neue Mitarbeiter anzuwerben. „Die Firmen mit den besten Leuten gewinnen, und wir sind wieder im Spiel“, sagte sie.
Der nächste Sprint soll darin bestehen, „wunderbare neue Produkte zu schaffen“ und die geschäftliche Strategie umzusetzen. Mayer kündigte häufigere, vielfach auch kleinere Änderungen im gesamten Produktportfolio an. Sie deutete an, schon für das zweite Halbjahr allmähliches Wachstum zu erwarten. Es werde jedoch „mehrere Jahre dauern, um Wachstumsraten zu erzielen, wie wir sie uns wünschen“.
Die Yahoo-Chefin betonte die zunehmende Bedeutung des Mobilbereichs für Yahoos Zukunft. Bis 2015 rechnet sie mit mehr Nutzung über mobile Geräte als mit dem PC. 300 Millionen seiner 700 Millionen monatlichen Nutzer griffen bereits heute über mobile Geräte auf die Yahoo-Dienste zu – während es im Januar noch 200 Millionen waren.
Auf die Frage, ob auch Yahoo eine integrierte Sammlung mobiler Apps wie Facebook Home plane, erklärte Marissa Mayer: „Wir haben hier derzeit nichts anzukündigen. Wir möchten Facebook aber gerne unser Lob aussprechen. Wir halten es für eine sehr gute Idee und ein großartiges Produkt.“
[mit Material von Charles Cooper, News.com]
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