Nokia streitet mit HTC über Mikrofon des HTC One

Die Finnen haben in den Niederlanden eine einstweilige Verfügung gegen den taiwanischen Konkurrenten erwirkt. Dieser soll in seinem Flaggschiff-Smartphone patentierte Mikrofon-Technik einsetzen. Zulieferer STMicro darf die Komponenten nun nicht mehr an HTC verkaufen.

Nokia hat im Patentstreit mit HTC einen weiteren Teilerfolg erzielt. Ein Gericht im Amsterdam erließ auf Antrag der Finnen eine einstweilige Verfügung gegen den taiwanischen Konkurrenten, weil dieser in seinem Flaggschiff-Smartphone patentierte Mikrofon-Technik von Nokia einsetzt.

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Wie Reuters berichtet, hat Nokia beim Zerlegen eines HTC One festgestellt, dass dieses ein „Dual-Membran-HDR“-Mikrofon zur Aufnahme von High-Quality-Audio nutzt. Es sei derselbe Typ, den Nokia auch in seinen eigenen Telefonen verbaue. „HTC hat keine Lizenz oder Genehmigung von Nokia, diese Mikrofone oder Nokias Technologie, auf deren Basis sie entwickelt wurden, zu verwenden“, teilten die Finnen mit.

Die beanstandeten Komponenten des HTC One werden von STMicroelectronics gefertigt, das auch Nokia beliefert. Laut der bis März 2014 gültigen einstweiligen Verfügung darf STMicro die Teile nicht mehr an HTC verkaufen. Diese Entscheidung gilt laut BBC nicht nur für die Niederlande, sondern weltweit. Daher muss sich HTC wohl nach einem neuen Zulieferer umsehen.

In einer Mitteilung des taiwanischen Herstellers heißt es: „Wir prüfen derzeit, ob dies irgendwelche Auswirkungen auf unser Geschäft haben wird, und werden unverzüglich nach alternativen Lösungen suchen.“

Ein Sprecher von STMicro sagte gegenüber der BBC: „Das Amsterdamer Gericht hat eine Entscheidung getroffen, die es STMicro untersagt, ein bestimmtes Mikrofon auf dem freien Markt zu verkaufen. Wir werden dagegen Einspruch einlegen. In der Zwischenzeit sind wir bereit, alternative Lösungen vorzuschlagen.“

Den letzten Sieg im weltweiten Patentstreit mit HTC hatte Nokia im März vor dem Landgericht Mannheim errungen. Dieses entschied, dass HTC ein Nokia-Patent zur „Stromaufnahmereduzierung in einer Mobilstation“ verletzt und daher betroffene Geräte vom Markt nehmen muss. Das HTC One war allerdings nicht darunter. In einem anderen Verfahren hatte das LG Mannheim einige Tage zuvor noch für HTC und gegen Nokia entschieden.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Themenseiten: HTC, Nokia, Patente, Patentstreit, Smartphone

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5 Kommentare zu Nokia streitet mit HTC über Mikrofon des HTC One

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  • Am 23. April 2013 um 19:16 von der gerti

    Das ist wieder typisch, wenn Nokia keine halbwegs vernünftigen Geräte baut und verkauft bekommt, wird es gemacht wie bei Apple, man klagt gegen die Konkurrenz. Nokia ist der letzte Husten.

    • Am 23. April 2013 um 23:13 von Chris

      Aah, wieder einer, der vom Baum der Erkenntnis genascht hat. Erzähl uns doch Bitte noch ein wenig mehr…

      Nokias Situation hin oder her: wenn Patente verletzt werden, ist es ihr gutes Recht, dagegen vorzugehen.

      Wenn Dir einer Geld aus der Lohntüte klaut, läßt Du das sicher auch nicht auf Dir sitzen…

      In diesem Sinne…

    • Am 24. April 2013 um 9:53 von M@tze

      Du hast den Artikel aber schon gelesen, oder? Nochmal in Kurzform, falls Dir der Text zu kompliziert war…

      Nokia entwickelt (Entwicklung kostet Geld, schon klar – oder?) ein neues Mikrofon und gibt es bei einem Fertiger in Auftrag – mit der Auflage das dieses Bauteil nur fuer Nokia selbst gefertigt werden darf. Der Fertiger baut es aber spaeter fuer ein Konkurrenzunternehmen, ohne dass dieses oder der Fertiger eine Erlaubnis oder Lizenz dafuer besitzt…

      Und wo in diesem Text hast Du jetzt die Erkenntnis gewonnen, dass Nokia wie Apple ist und sinnlos andere Unternehmen verklagt und daher „der letzte Husten“ ist? Lesen – Verstehen – dann erst Kommentar abgeben!

      • Am 24. April 2013 um 23:20 von PeerH

        Ist schon erstaunlich, dass Matze und Chris Nokia so vehement verteidigen … wo sie doch Apple bei ähnlichem Vorgehen ( Schutz geistigen Eigentums, von Patenten) tendenziell beschimpfen… ;-)

        • Am 25. April 2013 um 9:24 von M@tze

          Weil es hier nicht um die Quadratur des Kreises, ein eckiges Smartphone mit runden Ecken oder eine Geste zum Entsperren eines Bildschirmes geht. Hier geht es um eine selbst entwickelte Technik, die Nokia jemandem mit einem Exclusivvertrag zum Produzieren ueberlassen hat und dieser sie unberechtigt fuer Konkurrenten herstellt. Ich habe ja nichts gegen Apple an sich und waere derselben Meinung wenn Samsung nun einfach ungefragt Retina Displays in ihren Handys verbauen wuerde…

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