Mozilla hat nach eigenen Angaben Gamma International eine Abmahnung geschickt. Darin fordert es einen sofortigen Stopp des Einsatzes der Überwachungssoftware FinFisher, die sich als Mozillas Browser Firefox tarnt. Gamma International ist eine der fünf Firmen, die Reporter ohne Grenzen als „Feinde des Internets“ bezeichnet.
Mozillas Blog zufolge wurde man auf den Fall durch einen Bericht des Citizen Lab der Universität Toronto aufmerksam. Alex Fowler, der bei Mozilla für Privatsphäre zuständig ist, kommentiert: „Als Open-Source-Projekt, dem hunderte Millionen Menschen weltweit vertrauen, müssen wir Mozillas Warenzeichen gegen solchen Missbrauch verteidigen – wegen unserer Marke, unserer Nutzer und wegen des Erfolgs unserer Mission.“
Fowler führt dies weiter aus: „Infolge der Arbeit des Citizen-Lab-Forschungsteams glauben wir, dass die Spyware von Gamma Nutzern den falschen Eindruck vermittelt, das auf ihren Rechnern oder Mobilgeräten installierte Programm stehe in einem Zusammenhang mit Mozilla und Firefox und sei von daher sowohl technisch als auch inhaltlich vertrauenswürdig.“
Mozilla zufolge trägt einer der Prozesse des Spionagelösung den Namen firefox.exe. Außerdem verwende Gamma Eigenschaften von Firefox wie dessen aktuelle Versionsnummer sowie dessen Hinweise zu Urheberrecht und geschützten Markenzeichen.
Von Gamma International liegt bisher kein Kommentar vor. Der Trojaner FinFisher, um den es Mozilla geht, ist sein bekanntestes Produkt. Auch das Bundeskriminalamt hat ihn vergangenes Jahr zumindest getestet, als klar wurde, dass sich die Entwicklung eines eigenen Staatstrojaners weiter verzögert. Die Piratenpartei hat im März Klage wegen dieses Vorgangs eingereicht.
[mit Material von ZDNet]
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