Syrien ist seit Dienstagabend erneut praktisch komplett vom Internet getrennt. Auch Festnetz und Mobilfunk scheinen ausgefallen zu sein. Umbrella Security Labs beobachtete einen abrupten Abfall des eingehenden und ausgehenden Datenverkehrs in dem Bürgerkriegsland, beginnend um etwa 18.45 Uhr UTC (20.45 Uhr deutscher Zeit).
Auch Google und andere Internetfirmen stellten eine Störung ihrer Dienste ab diesem Zeitpunkt fest. „Wir haben das zweimal zuvor gesehen“, sagte die für Meinungsfreiheit zuständige Google-Managerin Christine Chen gegenüber Reuters. „Das ist in Syrien im November passiert und in Ägypten während des Arabischen Frühlings.“
Die Ursache des Komplettausfalls ist bisher noch unbekannt. Regimekritiker gehen davon aus, dass die Regierung von Präsident Baschar al-Assad die Kommunikationsverbindungen absichtlich gekappt hat. Technische Probleme mit Datenkabeln könnten aber ebenfalls ein Grund sein.
In den vergangenen zwei Jahren kam es in Syrien schon mehrfach zu Ausfällen der Kommunikationswege. Einige dauerten wie im Juli 2012 nicht einmal eine Stunde, andere wie im November gleich mehrere Tage.
Damals machte die Regierung al-Assad Terroristen dafür verantwortlich, die angeblich „Kabel gekappt“ hätten. Daten der Internet-Monitoring-Firma Renesys legen jedoch die Vermutung nahe, dass es sich um von der Regierung gesteuerte Ausfälle gehandelt hat.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com, und Eric Mack, News.com]
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