SAP hat auf seiner Hausmesse SAPphire Now in Orlando (Florida) eine Reihe von Apps für geschäftliche Nutzungsfälle im „Heimanwender-Stil“ vorgestellt. Fiori, wie die Produktreihe heißt, umfasst etwa kleine Browser-Anwendungen für Rechnungsstellung, Reisekostenabrechnung, Kundenaufträge und Auftragsverfolgung. Insgesamt sind es 25 solche Module.
Das Prinzip ist es, Mitarbeitern in Firmen vereinfachten Zugriff auf solche Funktionen vom Smartphone oder Tablets aus zu geben. SAP spricht auch von „Abkürzungen“, die die Mitarbeiter nehmen können, denn traditionelle Lösungen für diese Vorgänge existieren natürlich weiterhin.
Die Apps basieren auf HTML5 und sind somit geräteübergreifend lauffähig. Firmen können sie als Komplettsammlung oder auch vereinzelt anbieten. Für einfache Rechtevergabe sind vier Rollen vordefiniert: Manager, Angestellter, Vertriebsmitarbeiter und Einkäufer. Die Lizenzkosten hängen von der Zahl der Nutzer ab. Fiori kann ab sofort gebucht werden.
SAP hat die Reihe nach eigenen Angaben in enger Zusammenarbeit mit etwa 250 Kunden entwickelt, von denen es den Konzern Colgate-Palmolive ebenso wie den Kraftwerksbetreiber Valero namentlich nennt. So konnte man herausfinden, welche Vorgänge am häufigsten durchgeführt wurden und wie sie durch eine sinnvolle Oberfläche erleichtert werden konnten. Als Vorteile verspricht SAP Geschwindigkeit, Produktivität und damit Einsparungen.
Die Frage stellt sich nun allerdings, ob die Oberflächen bisheriger SAP-Produkte einfach zu kompliziert waren, sodass sie – unter dem Stichwort Apps – entschlackt werden mussten. „Unsere Mission ist es, die Nutzererfahrung in allen Anwendungen zu erneuern“, kommentiert Aufsichtsratsmitglied Vishal Sikka. „Die Anwender fordern einfache Nutzung und leichte Verständlichkeit.“
[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]
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1 Kommentar zu SAP führt Business-App-Reihe Fiori ein
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SAP Fiori ist im Prinzip eine „nette Idee“. Ich kann es im Moment unternehmen allerdings nur im Ausnahmefall empfehlen. Warum? Fiori ist eine Reihe von inzwischen wirklichen vielen Apps, die allerdings ein großes Manko haben: Sie setzen den Standardfall vom Standardfall um. Und das weitgehend ohne die Möglichkeiten des Customizings, die es in den entsprechenden WebDynpro Applikationen gibt. Das bedeutet, dass schon bei einfachen Dingen wie z.B. kundeneigenen Feldern in der Bestellung die entsprechende App erweitert werden muss. Und das bedeutet: Anpassung des Backends (ABAP) und des Frontents (JavaScript/HTML5/XML). Meine Empfehlung ist, sich als Unternehmen genau beraten zu lassen, welche UI-Strategie gefahren werden soll. Eine Alternative für die Entwicklung auf Basis ist z.B. der Neptune Apllication Designer (http://mission-mobile.de/2015/02/03/neue-features-im-nad-3-0/).