Vodafone nutzt künftig VDSL-Netz der Deutschen Telekom

Die beiden Konzern haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Vodafone bezieht neben VDSL-Zugängen auch die künftigen Vectoring-Anschlüsse von der Telekom. Damit will es vor allem sein IPTV-Angebot ausbauen.

Vodafone hat mit der Deutschen Telekom eine Vereinbarung zur Nutzung ihres Breitbandnetzes getroffen. Der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern wird sowohl VDSL- als auch die künftigen Vectoring-Anschlüsse von dem Bonner Konkurrenten beziehen. Er will insbesondere in Ballungsgebieten und Städten sein Festnetz-Portfolio ausbauen und verstärkt das eigene IPTV-Angebot vermarkten.

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Die Vereinbarung läuft im Rahmen des so genannten Kontingentmodells der Telekom. Wettbewerber erhalten Anschlüsse zu besonderen Konditionen und verpflichten sich im Gegenzug, eine festgelegte Menge abzunehmen. Im Vertrag der beiden Konzerne wurde mit dem so genannten Layer-2-Bitstrom-Anschluss, der 2016 zur Verfügung stehen soll, zudem erstmals ein neues Vorleistungsprodukt definiert.

Die Besonderheit dieses Anschlusses: Er wird deutlich näher am Endkunden in das Netz des Wettbewerbers übergeben, so dass dieser mehr eigene Wertschöpfung realisieren kann, weil er weniger Netzleistung der Telekom beansprucht. Die Layer-2-Übergabe ermöglicht Wettbewerbern mehr eigene Gestaltungsmöglichkeiten für Endkundenprodukte, bei Vodafone ist das vor allem IPTV. Bis dieses Vorleistungsprodukt realisiert ist, wird Vodafone als Übergangslösung das bisherige Bitstrom-Angebot (Layer-3-Ebene) beziehen, das erweitert wird und so auch IPTV ermöglicht.

„Die Kooperation mit der Telekom und die Nutzung der Vectoring-Technologie ermöglicht uns, im Festnetzmarkt anzugreifen“, sagte Jens Schulte-Bockum, CEO Vodafone Deutschland. „Wir erschließen ein enormes Potential und Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere für unser eigenes IPTV-Angebot. Der Kunde profitiert von mehr Wettbewerb.“

Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom, ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir mit Vodafone einen weiteren Partner gefunden haben, der sich am Investitionsrisiko beteiligt. Wir bekommen so mehr Sicherheit, die nötige Kundenzahl für das neue Netz zu erreichen, und können den Ausbau damit weiter vorantreiben.“

Die Telekom will in den kommenden Jahren rund 6 Milliarden Euro in den Festnetz-Breitbandausbau investieren. Sie setzt dabei vor allem auf die neue Vectoring-Technologie, die Übertragungsraten von bis zu 100 MBit/s im Downstream ermöglicht. Das entspricht etwa doppelter VDSL-Geschwindigkeit. Rund 24 Millionen Haushalte in Deutschland sollen in den kommenden Jahren davon profitieren.

Die Kooperationsvereinbarung zwischen Vodafone und Telekom muss noch von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt geprüft werden. Vorbehaltlich der erforderlichen Genehmigungen soll die Zusammenarbeit noch dieses Jahr starten.

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