Dell hat gestern nach Börsenschluss die Bilanz für das erste Fiskalquartal 2014 (bis 3. Mai) vorgelegt, die deutliche Auswirkungen der Krise im PC-Markt zeigt. Umsatz und Profit fielen geringer aus als noch vor einem Jahr. Der Nettogewinn brach um 79 Prozent auf 130 Millionen Dollar ein, während die Einnahmen um zwei Prozent auf 14,07 Milliarden Dollar schrumpften.
Der Non-GAAP-Gewinn des Computerherstellers reduzierte sich um 51 Prozent auf 372 Millionen Dollar oder 0,21 Dollar je Aktie. Damit verpasste er die Erwartungen von Analysten, die einen Überschuss je Anteilsschein von 0,35 Dollar vorausgesagt hatten. Dells Einnahmen lagen jedoch über der Prognose von 13,5 Milliarden Dollar. Da einige der Kennzahlen schon Anfang der Woche durchgesickert waren, zeigten sich die Anleger wenig überrascht. Im nachbörslichen Handel sank der Kurs der Dell-Aktie lediglich um 0,03 Dollar oder 0,22 Prozent auf 13,40 Dollar.
Dells Enterprise Solutions Group setzte zwischen Anfang Februar und Anfang Mai 3,1 Milliarden Dollar um, zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Während sich der Umsatz im Bereich Server und Networking um 16 Prozent erhöhte, verlor der Bereich Storage zehn Prozent.
Die Services-Sparte verbesserte ihr Ergebnis um zwei Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar. Der Bereich Software erwirtschaftete einen operativen Verlust von 85 Millionen Dollar. Spätestens in zwei Jahren will Dell aber mit dem Verkauf von Software schwarze Zahlen schreiben.
Die auf Verbraucher ausgerichtete Sparte End User Computing, die das PC-Geschäft umfasst, büßte neun Prozent ihres Umsatzes ein und steuerte 8,9 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei. Mit mobilen PCs nahm Dell im ersten Fiskalquartal 3,6 Milliarden Dollar ein, was einem Rückgang von 16 Prozent entspricht. Die sinkende Nachfrage wirkte sich vor allem negativ auf das Betriebsergebnis aus, das um 65 Prozent auf 224 Millionen Dollar zurückging.
Aufgrund des geplanten Börsenrückzugs nannte Dell keine Prognose für das zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2014. Dell-Gründer Michael Dell und die Investmentfirma Silver Lake Partners wollen das Unternehmen durch einen Rückkauf mit einem Volumen von 24,4 Milliarden Dollar von der Börse nehmen. Den Anteilseignern bieten sie pro Aktie 13,65 Dollar an.
Ein Gegengebot über 25 Milliarden Dollar zog die Blackstone Group im April angesichts schlechter Zahlen für den weltweiten PC-Markt wieder zurück. Jetzt steht noch ein Alternativvorschlag zum geplanten Buyout von Carl Icahn und Southeastern – Dells größten Investoren – im Raum. Sie bieten den Aktionären pro Anteilsschein 12 Dollar in bar oder weiteren Aktien, gleichzeitig sollen sie ihre Aktien behalten können. Ein von Dells Aufsichtsrat eingesetztes Spezialkomitee prüft derzeit diese Alternative.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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