Der in iOS integrierte Sprachassistent Siri wird künftig statt der Google-Suche Microsofts Bing nutzen. Mit diesem Schritt will Apple offenbar seine Abhängigkeit von Google weiter verringern, selbst wenn er ein Bündnis mit einem anderen Hauptkonkurrenten bedeutet – ganz nach dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“.
Microsoft hatte schon Anfang der Woche in einem Blogeintrag „ein aufregendes neues Kapitel in der Zusammenarbeit mit Apple“ angekündigt, was jedoch aufgrund der vielen Neuvorstellungen auf der WWDC etwas unterging. „Mit dem Start von iOS 7 im Herbst wird Bing Siris neue integrierte Websuche antreiben“, heißt es darin.
Bisher führte Siri eine Websuche mit Google durch, wenn die interne Datenbank keine passende Antwort auf eine gesprochene Frage lieferte. Mit iOS 7 verwendet es dafür standardmäßig Bing. Allerdings lässt sich auch eine Suche mit Google erzwingen, indem der Suchphrase das Kommando „Search Google“ vorangestellt wird. Zudem bleibt Google die voreingestellte Standardsuche im Browser Safari.
Schon seit 2010 kooperieren Microsoft und Apple bei der Suche. Zur WWDC 2010 kündigte Steve Jobs an, dass Bing neben Yahoo als Suchoption in Safari für iPhone, Mac OS X und Windows verfügbar sein wird. Jetzt rücken die ehemaligen Erzfeinde nochmals enger zusammen, um sich gegen Google zu verbünden. Der Internetkonzern hat sich mit den Android-Geräten seiner Partner in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Konkurrenten im Hardware-Markt entwickelt und macht Apple sowie Microsoft zunehmend Anteile streitig.
Im vergangenen Jahr hatte Apple schon Google Maps mit dem Start von iOS 6 von seinen Mobilgeräten verbannt und durch eine eigene Kartenanwendung ersetzt, um sich von dem Suchkonzern zu distanzieren. Inzwischen steht Google Maps nur noch als eigenständige Anwendung zur Verfügung. Gleiches gilt für die Youtube-App.
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