Amazon-CTO Werner Vogels hat sich während der GigaOM-Konferenz Structure 2013 zu aktuellen Entwicklungen bei AWS und im gesamten Cloud-Geschäft geäußert. Er ging dabei auch auf die kürzliche IBM-Beschwerde gegen eine Auftragsvergabe des US-Geheimdienstes CIA an Amazon Web Services ein. „Wenn Sie die bessere technische Lösung haben, mit der Kunden wirklich eine Menge anfangen können, dann entscheiden sie sich für die richtige Lösung“, sagte er. GigaOM-Forschungsleiterin Jo Maitland wies außerdem darauf hin, dass Amazons Angebot kostenmäßig sogar höher lag als das von IBM.
„Wir müssen die Dinge einfacher gestalten“, erklärte Vogels zu den häufig geänderten AWS-Preisen. „Auf der anderen Seite fragen uns die Kunden nach mehr Produktvarianten. Wir entwickeln die Dinge in die von den Kunden gewünschte Richtung weiter. Man kann nicht nur eines haben, aber wir können unseren Kunden sicher noch viel besser dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
Der manchmal auch als „Cloud-Vater“ bezeichnete Vogels stellte Einfachheit als erste Priorität heraus. „Als wir AWS konzipierten, stellten wir sicher, dass keine bestimmte Programmiersprache oder Middleware benötigt wird, um auf unsere Dienste zuzugreifen. Außerdem machten wir es leicht, Daten durch wirklich einfache Schnittstellen hinein und wieder heraus zu bekommen. Ich glaube, diese Konzentration auf Einfachheit ist für die Kunden absolut wichtig.“
Für die Akzeptanz der Cloud spiele auch die angebotene Verschlüsselung eine große Rolle: „Viele unserer Kunden haben nach mehr Verschlüsselungstools gefragt, die wir über unser Partner-Ökosystem bereitstellen. Viele von ihnen verschlüsseln bereits heikle geschäftliche und persönliche Daten. Die Kunden können sich tatsächlich so schützen, wie sie es wollen.“
Laut Vogels geht AWS auch auf hybride Cloud-Modelle zu und hat in den letzten beiden Jahren mehr investiert, um es leichter zu machen, Anwendungen gleichzeitig in der Cloud und vor Ort laufen zu lassen. „Wir wissen, dass es weiterhin Rechenzentren geben wird – es wird nur weniger von ihnen geben“, sagte er.
Als exportfähiges Erfolgsmodell sieht er AWS GovCloud, das seit 2011 von Amazon angebotene Cloud-Produkt für US-Regierungsbehörden. Es erfüllt spezielle regulatorische Anforderungen und ermöglicht es amerikanischen Regierungsbehörden, vertrauliche Arbeitsprozesse in die Cloud zu verlagern. Der Amazon-CTO spricht dabei allerdings lieber von Gated-Community-Clouds, für die er auch die AWS-basierte FinQloud der Nasdaq als Beispiel anführte.
„Wir sehen uns diese Szenarios an“, sagte Vogels zur möglichen internationalen Expansion dieses Modells. „Wenn es Chancen außerhalb der USA gibt, dann evaluieren wir das. Wir werden um eine Cloud in jedem Land gebeten. Jeder will Amazon überall haben.“
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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