Auch Oracle und Salesforce.com unterzeichnen Cloud-Abkommen

Es hat eine Laufzeit von neun Jahren. Ziel ist die Integration der Cloud-Lösungen beider Firmen. Salesforce will dafür seine Produkte für Oracles Linux, Exadata-Systeme, Datenbanken und Java-Middleware-Plattform standardisieren.

Oracle und Salesforce.com wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren, um die Integration ihrer jeweiligen Cloud-Angebote zu verbessern. Zu diesem Zweck unterzeichneten die beiden Firmen ein Abkommen mit einer Laufzeit von neun Jahren. Die neue strategische Partnerschaft umfasst die Bereiche Applikationen, Plattformen und Infrastruktur. Eine ähnliche Vereinbarung hatten gestern Oracle und Microsoft bekannt gemacht.

Salesforce will seine Produkte für Oracles Linux-Betriebssystem, die Exadata-Systeme, Oracles Database und die Java-Middleware-Plattform standardisieren. Oracle wiederum plant, Salesforce.com in seine Fusion HCM und Financial Cloud zu integrieren. Zudem will es die Kerntechnologien bereitstellen, um Salesforce‘ Applikationen und Plattform anzutreiben. Salesforce wird außerdem Oracles Fusion HCM und Financial Cloud im eigenen Unternehmen implementieren.

„Larry und ich sind der Meinung, dass Salesforce.com und Oracle ihre Clouds integrieren müssen“, sagte Salesforce-CEO Marc Benioff. „Marc und ich glauben, dass es wichtig ist, dass unsere beiden Firmen zusammenarbeiten, um dies zu ermöglichen“, ergänzte Oracle-CEO Larry Ellison.

Die Partnerschaft der beiden Konkurrenten im Enterprise-Bereich unterstreicht, dass Interoperabilität ein wichtiges Kriterium der Cloud ist – zumal Ellison und Benioff für diese Partnerschaft offensichtlich ihren Streit von 2011 beigelegt haben. Es zeigt aber auch, dass seit Langem etablierte Anbieter wie Oracle über Dinge verfügen, die jüngeren Unternehmen wie Salesforce.com fehlen – und umgekehrt.

Schon bei der Vorstellung der Quartalszahlen seines Unternehmens in der vergangenen Woche hatten Ellison und Oracle-Präsident Mark Hurd „überraschende Ankündigungen“ versprochen. Zum Thema Cloud sagte Ellison zu dem Zeitpunkt: „Ich bin sehr optimistisch, was unsere Wettbewerbsfähigkeit in der Cloud angeht.“ Laut Oracle verspricht die Cloud auch höhere Einnahmen. „Wenn jemand eine Oracle-Anwendung in der Cloud statt einer Oracle-Anwendung vor Ort wählt, dann verdienen wir langfristig mehr. Wir nehmen das Geld auf andere Weise ein, aber über einen gewissen Zeitraum profitieren wird gewaltig vom Wechsel in die Cloud.“

Anleger scheinen trotz der beiden Ankündigungen von dem Konzept noch nicht überzeugt zu sein. Im Lauf des gestrigen Handelstags verlor die Oracle-Aktie 0,70 Prozent ihres Werts. Im nachbörslichen Handel stieg der Kurs allerdings wieder leicht um 0,1 Prozent auf 29,99 Dollar.

[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]

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