Firefox 22 unterstützt Echtzeit-Kommunikationsstandard WebRTC

Die neu hinzugefügten Komponenten PeerConnection und DataChannels erlauben Audio- und Videoanrufe und den Austausch von Dateien. Ein Plug-in wird laut Mozilla dafür nicht mehr benötigt. Firefox 22 stopft auch sieben als kritisch eingestufte Sicherheitslöcher.

Mozilla hat die Final von Firefox 22 für Windows, Mac und Linux zum Download freigegeben. Wichtigste Neuerung ist die vollständige Unterstützung des Echtzeit-Kommunikationsstandards Web Real-Time Communications (WebRTC). Er ermöglicht das Streamen von Dateien, Video und Audio über das Web – ohne Plug-in.

Firefox-Logo

Mozilla zufolge wird dadurch auch die Sicherheit des Browsers verbessert. „Plug-ins sind die größte Quelle von Sicherheits- und Stabilitätsproblemen, die wir kennen“, sagte Jonathan Nightingale, Vice President of Engineering bei Mozilla.

Grundsätzlich bietet WebRTC ähnliche Funktionen wie Skype. Über die Komponente PeerConnection können Audio- und Videotelefonate im Browser in Echtzeit geführt werden. DataChannels wiederum erlaubt einen direkten Datenaustausch zwischen zwei Browsern. Beide sind nun erstmals in einer stabilen Version des Mozilla-Browsers ab Werk aktiviert.

Gleiches gilt auch für das ASM.js-Optimierungsmodul OdinMonkey, das das Laden von JavaScript im Browser beschleunigen und so eine nahezu native Spieleperformance bieten soll. ASM.js sei zusammen mit dem JavaScript-Compiler Emscripten so schnell, dass Entwickler beim Spieleanbieter Epic vor Freude „auf und ab gehüpft“ seien, sagte Nightingale.

Darüber hinaus hat Mozilla laut den Versionshinweisen durch Updates für asynchrones Canvas die WebGL-Leistung von Firefox unter Windows erhöht. Das bedeutet, dass Firefox die Hardwarebeschleunigung durch den Grafikchip effektiver nutzt. Firefox 22 unterstützt auch die Web Notifications API, die Alarme beziehungsweise Benachrichtigungen wie auf dem Mobiltelefon ermöglicht. Unter Mac OS zeigt das Dock-Icon des Browsers nun den Fortschritt eines Downloads an.

Firefox 22 schließt auch 17 Sicherheitslücken, von denen Mozilla sieben als kritisch einstuft. Ein Angreifer könnte beispielsweise per Drive-by-Download und ohne Interaktion mit einem Nutzer Schadcode einschleusen und ausführen. Darunter sind mehrere Speicherfehler, die von Mozilla selbst sowie Abhishek Arya vom Google Chrome Security Team entdeckt wurden.

Mozilla hat auch seinen Android-Browser auf die Version 22 aktualisiert. Sie steigert ebenfalls die Leistung von WebGL und bringt Support für das Web Notifications API. Auf kleineren Android-Tablets verwendet Firefox jetzt die Tablet- und nicht mehr die Smartphone-Oberfläche.

Download:

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

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Themenseiten: Android, Browser, Firefox, Mozilla

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Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Firefox 22 unterstützt Echtzeit-Kommunikationsstandard WebRTC

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  • Am 29. Juli 2013 um 13:25 von stefan

    Hier nur eine Frage. Hat das bei irgend jemandem schon mal funktioniert?
    Ich kann mich nur selbst sehen (großes und kleines Fenster)Versuche mit einem anderen Rechner in Verbindung zu kommen, sind mir noch nicht gelungen.

    • Am 21. September 2014 um 22:51 von Mike Fuchs

      pinoc.io ist ein neuer, kostenloser WebRTC-Anbieter für HD-Videokommunikation und –conferencing.
      Videokommunikation ist dort so einfach, dass sogar Kinder sie nutzen können!

  • Am 27. Juni 2013 um 15:57 von ileMax

    Würde das WEBRTC gerne mal testen.
    Was muß ich machen? Die neue Version hab ich.
    Und nun ?
    Danke
    Max

    • Am 27. Juni 2013 um 18:39 von Visitor

      Hier kann man WebRTC testen:
      https://apprtc.appspot.com
      Webcam anschließen (sofern es keine interne eines Notebooks ist, die sich eh automatisch aktiviert)
      Genannte Seite aufrufen.
      Es erscheint ein Menü, wo man die Cam als Video-Quelle und Audio-IN auswählen kann.
      Darunter den Zugriff auf diese gewählten Geräte erlauben (keine Sorge, gilt nur für die betreffende Sitzung).
      Per Rechtsklick in die Videobox kann man auf Vollbild umschalten, und entscheiden, ob man die Erlaubnis für das Vollbild dauerhaft haben will.

      Unten in der Videobox erscheint eine URL (Rechtsklick->Link-Adresse kopieren), die man z.B. per Messenger oder Mail einem gewünschten Gesprächspartner zukommen lässt.
      Sobald diese Person darauf klickt und ihrerseits die eigene Cam und Audio-IN wählt, beginnt die Verbindung… vorausgesetzt, ich habe dieses Funktionsprinzip richtig verstanden. ;-)

      • Am 27. Juni 2013 um 19:11 von Visitor

        Ähm, hätte ich noch erwähnen sollen, dass man außer der Cam natürlich noch ein Headset anschießen muss?
        Das verhindert übrigens auch Rückkopplungen (=Pfeifen).

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