Die CyanogenMod-Entwickler haben nach mehreren Release Candidates die finale Version 10.1 ihrer Custom Firmware veröffentlicht. Sie basiert auf dem aktuellen Android 4.2.2 Jelly Bean, bietet aber deutlich mehr Einstellungsoptionen und eine erweiterte Funktionalität.
CyanogenMod ermöglicht unter anderem die komfortable Nutzung der Funktion „Erweiterter Desktop“. Damit lassen sich Navigation- und Statusleiste bei Bedarf ausblenden, wodurch besonders bei Geräten mit Softtouch-Bedienung wie dem Google Nexus 4 deutlich mehr Platz für Inhalte auf dem Android-Desktop zur Verfügung steht. Sinnvoll ist dies beispielsweise beim Betrachten von Bildern und Videos, Lesen von Text und bei 3D-Spielen. Die sogenannte „Pie Navigation“ erlaubt dabei das Einblenden der Steuerungs-Softtasten per Wischgeste. Die wichtigsten Funktionen der Custom Firmware hat ZDNet in der Galerie „Jelly-Bean-Alternative CyanogenMod 10.1 im Einsatz“ zusammengefasst.
Die Final von CyanogenMod 10.1 liegt für alle Geräte vor, für die es auch einen Release Candidate gab. Insgesamt sind dies rund 50 Modelle. Für andere Smartphones und Tablets sei keine Unterstützung geplant, schreibt das Entwicklerteam in einem Blogeintrag. Das gelte auch für Geräte mit dem alten Nvidia-Chip Tegra 2 sovie viele mit Samsungs Exynos-CPUs. Diese werden lediglich mit Testversionen (Nightlies) von CyanogenMod unterstützt.
Der kürzlich von CyanogenMod-Gründer Steve Kondik angekündigte Inkognito-Modus für besseren Datenschutz wurde jetzt in die Nightly-Builds integriert. Die Funktion firmiert nun unter der Bezeichnung Privacy Guard. Sie lässt sich in den Einstellungen unter Apps pro Anwendung ein- und ausschalten. Sobald Privacy Guard aktiv ist, kann die entsprechende App nicht mehr auf Kontakte, Nachrichten und Verläufe zugreifen. Die jetzt vorgestellte Final enthält aber die Funktion noch nicht. Sie soll zu einem späteren Zeitpunkt als Update nachgeliefert werden.
Wer bereits jetzt einen höheren Datenschutz benötigt, spielt optional den OpenPDroid-Patch ein. Damit lassen sich die Berechtigungen von Apps fein abgestuft beschneiden. Nach der Erstellung des Patches wird dieser über das integrierte Recovery geflasht. Anschließend lassen sich die Berechtigungen von Apps über das Frontend PDroid-Manager begrenzen.
Mit knapp drei Millionen Nutzern ist CyanogenMod die beliebteste Community-basierte Android-Distribution. Zählt man sämtliche auf CyanogenMod basierende installierte Custom ROMS hinzu, kommt man auf über 5,6 Millionen Anwender. Hauptgrund für die Popularität dürfte sein, dass Hersteller wie Sony oder HTC oft Monate brauchen, um eine neue Android-Version an ihre Geräte anzupassen. Wer nicht so lange auf neue Features warten will, greift daher zur Custom Firmware.
Im ZDNet-Test mit einem Nexus 4 erwiesen sich bereits die bisher verfügbaren Nightly- und M-Builds als stabil. Seit Ende Dezember geben sie keinen Anlass zur Kritik. Interessant ist auch, dass zunehmend Hersteller mit den CyanogenMod-Entwicklern zusammenarbeiten. Diesbezüglich wird vor allem Sony gelobt. Auch HTC hat kürzlich Teile seiner Firmware veröffentlicht, sodass inzwischen auch für das HTC One eine CyanogenMod-Version zur Verfügung steht. Der chinesische Hersteller Oppo hat seinen Quellecode ebenfalls der Entwicklergemeinschaft bereitgestellt.
Für die Installation von CyanogenMod muss der Bootloader des Geräts entsperrt werden. Zahlreiche Firmen wie Sony oder HTC bieten dafür Anleitungen an. Unter Windows existieren diverse Tools, die die Installation von CyanogenMod oder eines anderen Custom ROM erleichtern. Ohne diese Werkzeuge bleibt nur eine manuelle Installation über die Kommandozeile und die Android Debug Bridge (ADB).
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