„Internet der Dinge“ ist nicht nur das neue Modewort der Branche, sondern gehört auch zu den Top-10-IT-Trends der nächsten Jahre. Darunter verstehen Fachleute nichts anderes als den automatisierten Informationsaustausch zwischen Endgeräte aller Art. Dafür hat sich die Bezeichnung Machine-To-Machine kurz M2M durchgesetzt. Ein kurzes Beispiel zeigt, wie die Technologie bereits im Alltag angekommen ist.
Unser Proband verlässt morgens seine Wohnung, die von einer Alarmanlage überwacht wird. Diese übermittelt Statusberichte selbständig an das Smartphone des Nutzers. Auf dem Weg zum Flughafen gelingt die Stauumfahrung dank M2M-Kommunikation des Navigationssystems mit anderen Verkehrsteilnehmern problemlos. Im Flugzeug stehen auf dem Kindle-Tablet dank integrierter M2M-Sim-Karte aktualisierte Ebooks parat. Bezahlvorgänge am Kreditkartenautomaten sind ohne M2M-Kommunikation überhaupt nicht mehr denkbar.
Laut Vodafone liegt der im M2M-Bereich erzielte Gesamtumsatz bei derzeit rund 21 Milliarden Euro weltweit. Davon entfallen 7 Milliarden auf die Hardware, 3,3 Milliarden auf Connectivity und 11 Milliarden auf M2M-Services. Nach Angaben von Marc Sauter, der bei Vodafone das operative Geschäft von M2M-Lösungen in den Ländern Deutschland, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Südafrika verantwortet, rechnet die Branche in den nächsten Jahren mit einem jährlichen Umsatzanstieg von 20 bis 25 Prozent.
Für die Einführung von M2M-Lösungen sind laut Sauter zwei Gründe hauptverantwortlich: Erstens werden die Marktteilnehmer durch die Erzielung von Wettbewerbsvorteilen motiviert, andererseits spielt natürlich auch Kostenreduktion eine wesentliche Rolle. So bietet beispielsweise BMW in seinen Fahrzeugen mit Connected Drive einen Service, der über das Vodafone-Netz realisiert wird. Als Beispiel für eine Kostenreduktion dient beispielsweise ein deutscher Maschinenbauer, der Kosten für die Wartung seiner Anlagen in Singapur und den Philippinen durch ein auf M2M-basierendes Monitoringsystem erheblich senken und dabei auch Ausfallzeiten verringern konnte.
Der Automotive-Bereich wird auch in den kommenden Jahren eine starke Rolle bei M2M-Lösungen spielen. Dafür ist das von der EU geplante automatische Notrufsystem eCall verantwortlich. Ab 2015 soll jeder Neuwagen mit einem SIM-Chip ausgestattet sein, über den bei einem Verkehrsunfall automatisch ein Notruf ausgelöst wird. Weitere gesetzgeberische Initiativen, die das Wachstum von M2M-Lösungen beflügeln, betreffen den Energiesektor. Hier sind vor allem die Initiativen bezüglich der verbesserten Erfassung des Strombedarfs – Stichwort Smart Grid – zu nennen.
Neben vielen positiven Beispielen von M2M-Lösungen sind einige Branchen und Unternehmen allerdings noch zögerlich. Dies verdeutlichen auch die Ergebnisse der von Circle Research im Auftrag von Vodafone durchgeführte Studie „The M2M adoption barometer 2013„. Als Hemmnisse sehen vor allem kleine Unternehmen die Komplexität und die hohen Kosten, die M2M-Lösungen erfordert. Interessant ist auch, dass, wenn eien Firma mal damit begonnen hat, eine M2M-Lösung zu implentieren, der gewonnen Nutzen als so wichtig empfunden wird, dass die Kosten eine untergeordnete Rolle spielen.
Zumindest für Unternehmen aus dem Maschinen und Anlagenbau dürfte das vor wenigen Tagen vorgestellte Vodafone-Angebot daher wie gerufen kommen. Das Unternehmen bietet ein M2M-Koplettpaket für Fernüberwachung von Maschinen. Darin enthalten sind die nötige Hardware, Mobilfunkverbindung und Applikationssoftware.
„Fernüberwachung und -wartung ist für viele Anlagen- und Maschinenbauer mittlerweile ein zentrales Thema, mit dem sie sich am Markt differenzieren und ihren Kunden echten Mehrwert bieten können“, sagt Marc Sauter, Head of Sales M2M Central Europe bei Vodafone. Mit dem Komplettpaket reduziert Vodafone Komplexität und Kosten bei der Umsetzung von M2M-Lösungen. Weitere Kostensenkungen dürfen laut Sauter durch den Economy-of-Scale-Effekt erwartet werden.
Sollten noch mehr Anbieter M2M-Komplettpaket schnüren, könnte sich die Vorhersage der Studie bestätigen, wonach bereits 2015 kleine und mittelständische Unternehmen die Großkonzerne beim Einsatz von M2M-Technologien überholt haben.
Auch hinsichtlich geographischer Verbreitung von M2M-Lösungen liefert die Studie interessante Erkenntnisse: Demnache werden der asiatisch-pazifische Raum (APAC) und Europa dem amerikanischen Kontinent in den nächsten beiden Jahren den Rang ablaufen. Dann sollen 62 Prozent der Unternehmen aus APAC in den fünf untersuchten Branchen M2M-Technologie einsetzen, in Europa werden es 54 Prozent sein. Nord- und Südamerika folgt mit deutlichem Abstand und kommt auf 35 Prozent.
Laut Studie wird auch der Unterhaltungsbereich für das Wachstum von M2M-Lösungen beitragen. Hier sind vor allem Smartphones und Tablets zu nennen, aber auch Kamera-Hersteller, die den Nutzern durch den Einbau einer SIM-Karte eine sofortige Upload-Möglichkeit bieten. Ander Beispiele sind Navigationsgeräte (auf fürs Fahrrad) und Spielekonsolen.
Analysten schätzen, dass bis 2021 die Anzahl von der durch M2M-Technik verbundenen Geräte auf 2,1 Milliarden wachsen wird.
Weitere Informationen: Vodafone – The M2M adoption barometer
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6 Kommentare zu Internet der Dinge: Vodafone-Studie sieht Fertigung und Unterhaltungselektronik als Wachstumsmotor
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Angeblich soll ViV, das ist der nächste Versuch von den Siri Entwicklern, diesmal von Samsung gekauft, genau solche verschachtelten Fragen verstehen.
Tja,wo ist es denn das Internet der DInge ? VIele Firmen beschreiben es reden ständig davon,aber wo ist es ? Wo sind die tollen neuen Services, wo sind millionen vernetzte Sensoren ?
In Wahrheit sind Smartphones und Apps schon wieder auf dem absteigenden Ast. Es gibt zuviele Apps, nur ca. 15 Apps sind wirklich wichtig und hilfreich.
Ich sehe NULL Zukunft für das Internet der Dinge, alles zu kompliziert, ständig das Smartphone bedienen zu müssen. Und mit Spracherkennung ist immer noch nichts los. Entweder wird der Dialekt oder der Zusammenhang einfach nicht verstanden. Ja, und das bischen Kalender eintragen oder ne Telefonnummer eintippen kann ich selber. Echte Fragen wie: Such mir heute abend ein Konzert im Umkreis von 10 km in München, am besten was mit Klassicher Musik – versteht immernoch keine Siri, Cortana oder sonstwas.
Gott bewahre mich vor Vodafone und diesen ganzen vernetzten automatischen Scheiß; ich will das nicht für mich, ich brauch das nicht…
aber was soll Vodafone sonst auch anderes als Studienergebniss herausbringen? Hoffentlich wird es so eine Luftnummer wie die Cloud.
Seltsam, dass die Cloud-Technologien einen bis heute anhaltenden Boom in allen Unternehmensschichten haben – toller Flop!
Und wenn sie der ganzen „Überwachung“ entkommen wollen – die sich im übrigen auf Big Data Mining reduziert und sie bis heute vermutlich nicht einmal im Ansatz beeinflusst, weil sie für eine Überwachung durch staatliche Seiten nicht wichtig genug sind – können sie ja gerne WLAN und Ethernet ausstöpseln – oder am besten gleich mit Gentoo OS um die Ecke kommen – ah Moment, es bleibt trotzdem Windows/MacOS auf der Kiste laufen, tja – selbst Schuld, in den AGBs willigen sie ausdrücklich ein, dass ihre Daten gesammelt werden!
Na, da werden sich die NSA und die Briten (über ihre Lieblings-Telefongesellschaft Vodaphone) ja freuen. Da gibt dann ordentlich was zum Mitschreiben über die Firmeninternas – von Europa direkt auf den Tisch der amerikanischen Großkonzerne, im Namen des „economic well-being“. M2M = digitale Fernüberwachung, sag‘ ich doch…
ja, ich sag auch, kaum einer wird diesen Schwachsinn brauchen…
wer will denn eine SIM Karte in der KAMERA oder in der Spielekonsole. Vielleicht ein paar dumme Nerds.
Das ist ja das große Problem am „internet der Dinge“ – alle reden davon aber es hat KEINEN PRAKTISCHEN NUTZEN ! Was nützt es wenn meine Tasse ans iphone den Füllstand meldet und die Kaffeetemperatur – das ist nichts weiter als SPIELKRAM genauso wie 99,999% aller Apps. Die Apps die was taugen und wirklich nützelich sind kann man an zwei Händen abzählen.
Das Internet der Dinge wird sowas von gewaltig floppen ! Genau wie die Intelligenten Stromzähler. Kein Schwein hat das je interessiert und wird das interessieren. Der Strom hat da zu sein, wenn ich ihn brauche. Ich wasche doch nicht, bloss weil der Strom billig ist – wo kommen wir denn da hin !