Apple wird in den USA, China, Großbritannien und anderen Teilen Europas möglicherweise Schwierigkeiten haben, den Markennamen „iWatch“ für seinen kolportierten Armbanduhr-Computer zu verwenden. Denn in diesen Ländern haben sich bereits andere Firmen den Begriff schützen lassen.
In den USA beansprucht die in Kalifornien ansässige Firma OMG Electronics den Markennamen iWatch für sich. Sie will per Crowdfunding eine Smartwatch mit diesem Namen finanzieren, konnte auf der Plattform Indiegogo bisher aber nur einen Bruchteil der angestrebten 100.000 Dollar sammeln.
In Großbritannien und anderen Teilen der EU hält der Netzwerkdienstleister Probendi den Markennamen iWatch schon seit 2008. Unter diesem bietet er eine App an, mit der sich Audio-, Video- und Ortsdaten von einem Smartphone an die Notfall-Managementsoftware des Unternehmens übertragen lassen.
In China haben gleich neun Firmen Anspruch auf die Marke iWatch angemeldet. Die meisten dieser Schutzmarken dürften jedoch ungültig sein. Auch die Marke „iWatching“ wird dort von einem anderen Unternehmen gehalten.
Apple hat aber sicherlich ausreichend Anwälte und vor allem das nötige Kleingeld, um diese Hindernisse zu überwinden – vor allem dort, wo die Schutzmarken nicht in Gebrauch sind. Es wäre nicht das erste Mal: Für die chinesischen Namensrechte an „iPad“ hatte Apple 2012 60 Millionen Dollar an das Unternehmen Proview überwiesen.
Bisher hat sich Apple den Markennamen iWatch in Japan, Mexiko, Russland, Taiwan und der Türkei schützen lassen. Das deutet darauf hin, dass es den ursprünglich von Medien eher scherzhaft verwendeten Begriff für ein angebliches Uhrenprojekt mit iOS als Betriebssystem, tatsächlich nutzen wird.
Wearable Computing in Form einer Smartwatch oder von Googles Datenbrille Glass gilt als nächster großer IT-Trend. Apple-CEO Tim Cook bezeichnete tragbare Technik Ende Mai als „hochgradig interessant“. Außer Apple und Google arbeiten angeblich auch Microsoft, Samsung und Dell an entsprechenden Geräten. Vorreiter in dem Bereich ist Sony, das Ende Juni bereits die zweite Generation seiner SmartWatch vorgestellt hatte.
[mit Material von Rich Trenholm, News.com]
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3 Kommentare zu Apple droht in USA, Großbritannien und China Markennamenstreit um iWatch
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das kann ja dann spaßig für apple werden.
„Apple hat aber sicherlich ausreichend Anwälte und vor allem das nötige Kleingeld, um diese Hindernisse zu überwinden – vor allem dort, wo die Schutzmarken nicht in Gebrauch sind.“
Ist das eine Einschätzung Ihrerseits, oder basiert diese Annahme auf Wissen Ihrerseits, welches Apple das Recht zukommen lässt x-beliebige Patente völlig ungenutzt (weil ja meist noch kein Anderer rausgefunden hat, wie man das auch in die Praxis umsetzt..)in der Schublade liegen zu haben, aber falls es Apple in den Kram passt, sich der Schutzrechte Anderer zu bemächtigen?
Sonst darf ich Ihre Einlassung als Kritik auffassen, dass Apple sich durch Geld, Anwälte und endlose, an zig Fronten geführten Klagen, das Eigentum Anderer einverleibt?
Hier geht es nicht um Patente oder Schutzrechte, sondern allein um Schutzmarken, also Markennamen. Und hier hat die Vergangenheit gezeigt, dass sich Markeninhaber durch eine ausreichend hohe Summe überreden lassen, ihre Namensrechte an Apple abzutreten. Ein Beispiel findet sich mit der Einigung zwischen Proview und Apple hinsichtlich des Markennamens „iPad“ in China im Artikel.