Yahoo hat für das zweite Quartal 2013 einen Umsatzrückgang gemeldet und seine Erwartungen für das Gesamtjahr reduziert. In einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen erklärte sich CEO Marissa Mayer, die seit einem Jahr an der Spitze des Internetkonzerns steht, dennoch „ermutigt“ durch die laufende Entwicklung.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ging der Umsatz um 7 Prozent auf 1,135 Milliarden Dollar zurück. Der Umsatz ohne Traffic Acquisition Costs (TAC), die an Partner abzuführen sind, betrug 1,071 Milliarden Dollar. Das Unternehmen erzielte einen Nettogewinn von 331 Millionen Dollar oder 0,30 Dollar je Aktie (Non-GAAP 0,35 Dollar je Aktie) und entsprach damit den Erwartungen der Wall Street. Die eigentlich beachtliche Gewinnsteigerung von 46 Prozent ergibt sich rechnerisch vor allem daraus, dass im Vergleichsquartal des Vorjahrs hohe außerordentliche Kosten anfielen.
Zu Yahoos Problemen trugen erneute Einbußen bei der Displaywerbung und geringere Anzeigenpreise bei. „Ich bin ermutigt durch Yahoos Leistung im zweiten Quartal“, erklärte Marissa Mayer dennoch. „Wir hatten einen stabilen Geschäftsverlauf und haben mehr Produkte als jemals zuvor eingeführt, fast jede Woche ein wesentliches neues Produkt.“ Sie verwies dabei auf Yahoo News, die Yahoo-Sports-App, die umgestaltete Yahoo-Suche, das erneuerte Flickr, das neue Yahoo Mail für Tablets, die neue Wetter-App sowie die neue Yahoo-App mit Summly. „Dieses Quartal brachte enorme Verbesserungen in unserer Produktpalette, und unsere Nutzer reagierten mit verstärkter Nutzung und mehr Engagement.“
Die Yahoo-Chefin stellte auch die in diesem Quartal erfolgte Übernahme des Mikroblogging-Dienstes Tumblr für 1,1 Milliarden Dollar heraus, die von einer ganzen Reihe kleinerer Aufkäufe begleitet war. Tumblr war für Yahoo vor allem wegen seiner jüngeren Teilnehmer und der zunehmend mobilen Nutzung attraktiv. „Die Zukunft von Yahoo ist mobil“, sagte Mayer.
Von den weniger begeisternden Quartalszahlen lenkte die Form der Telefonkonferenz etwas ab. Sie wurde als relativ aufwendig inszenierter Video-Webcast über Yahoo Finance übertragen. Marissa Mayer und Finanzchef Ken Goldman gaben etwas steif ihre vorbereiteten Erklärungen ab, bevor es in der Fragerunde lockerer wurde. Die Inszenierung im Stil einer Nachrichtensendung wurde teilweise als gelungenes Experiment wahrgenommen, aber auch spöttisch kommentiert.
[mit Material von Rachel King, News.com]
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