Dell und Silver Lake streiten über Abfindung

Silver Lake glaubt an einen Anspruch auf 450 Millionen Dollar, falls der gemeinsame Übernahmeplan scheitert. Dell zufolge steht ihm aber nur eine Unkostenvergütung zu. Die wegweisende Abstimmung läuft noch bis morgen.

Michael Dell und sein Partner Silver Lake Management haben scheinbar unterschiedliche Auffassungen davon, welcher Schadenersatz Silver Lake im Fall eines Scheiterns ihrer Dell-Übernahme zusteht. Das berichtet Bloomberg. Gemeinsam planen sie einen Börsenrückzug des ihrer Meinung nach unterbewerteten PC-Herstellers zum Preis von 24,4 Milliarden Dollar.

Dell: Streit mit Silver Lake (Montage: Andrew Nusca)

Dem US-Medium zufolge erhebt Silver Lake Anspruch auf eine Gebühr in Höhe von 450 Millionen Dollar, falls sich das Konkurrenzangebot von Carl Icahn durchsetzen sollte. Dell dagegen hat in einer Börsenmeldung vom 29. März festgehalten, dass Silver Lake lediglich eine Kostenerstattung zusteht. Die erhöhte Gebühr würde nur anfallen, falls der Aufsichtsrat seine Empfehlung an die Aktionäre ändert.

Icahn schlägt einen Rückkauf in Höhe von 14 Dollar für insgesamt 1,1 Milliarden Aktien vor. Auch in diesem Szenario würde der Handel mit den Papieren ausgesetzt.

Der Aufsichtsrat hat sich in der Frage mehrfach hinter Gründer Michael Dell gestellt und dessen Modell den Aktionären empfohlen. Gleichzeitig äußerte er Kritik an Icahns Berechnungen. Der Multimilliardär und derzeit zweitgrößte Dell-Aktionär ließ sich aber nicht so leicht beiseite schieben. Zunächst sicherte er seine Finanzierung ab und forderte neue Verhandlungen. Später besserte er sein Angebot nach und verspricht den Aktionären nun Garantien in Form von Bezugsrechten für zusätzliche Anteile, sollte der Aktienkurs auf „rund 20 Dollar“ klettern. Zudem sollen sie in gewissem Umfang börsengehandelte Anteile behalten können, während die Buyout-Gruppe alle Aktien einziehen will.

Die ursprünglich für 18. Juli angesetzte Abstimmung wurde verschoben und soll Mittwoch, den 24. Juli, stattfinden. Die Verschiebung gilt als Zeichen, dass die Mehrheit der bisher eingegangenen Stimmen das Icahn-Angebot favorisiert.

[mit Material von Andrew Nusca, ZDNet.com]

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