Der Samsung-CEO J.K. Shin hat in einem Interview mit CNET gewaltige Ambitionen für das linuxbasierte Mobilbetriebssystem Tizen offenbart. Es sei nicht nur eine „einfache Alternative zu Android“, sondern für mehr als Smartphones gedacht – beispielsweise für Fahrzeugsysteme.
Shin ist einer von zwei Samsung-CEOs; er kümmert sich um die Sparten IT und Mobile Communications des koreanischen Konzerns. Wörtlich äußerte er: „Es gibt viele Konvergenzmöglichkeiten, nicht nur bei IT-Geräten, etwa von Smartphones, Tablets, PCs und Kameras, sondern auch mit anderen Branchen wie Autos, Biotechnik oder Banken. Konvergenz ist einer der Bereiche, den Samsung am besten beherrscht, denn wir haben die unterschiedlichen Teile und fertigen Produkte.“
Tizen war in seiner finalen Form auf dem Mobile World Congress 2013 im Februar vorgestellt worden. Die Entwicklungsarbeit haben bisher überwiegend Samsung und Intel geleistet; nur langsam gelingt es ihnen, eine Community aufzubauen und App-Entwickler zu finden. Das erste Smartphone mit dem OS wird im vierten Quartal des Jahres starten.
Gerüchte über ein nachlassendes Interesse Samsungs an Tizen sind Shin zufolge völlig falsch. Es gebe auch anstehende „gute Nachrichten“ zu Tablets, sagte der CEO. Samsung mache Fortschritte beim Versuch, Apple Marktanteile abzunehmen. Dieser Bereich werde das nachlassende Wachstum im Smartphone-Geschäft ausgleichen. Details könne er noch nicht nennen.
Auch eine Quelle von News.com aus dem Umfeld von Intels Tizen-Entwicklung hat das Betriebssystem als für Autos gut geeignet geschildert. Vor 2015 sei allerdings nicht mit einer Einführung zu rechnen. Dieser Bereich ist hart umkämpft: Auto-Tauglichkeit gehört zu den zentralen Funktionen von iOS 7; General Motors und Honda integrieren Apples Sprachsteuerung Siri in ihre Autosysteme. Einen Schritt voraus scheint hier Blackberry zu sein, da QNX – die Plattform, die auch Blackberry 10 zugrunde liegt – schon in Fahrzeugsystemen zum Einsatz kommt.
[mit Material von Kyoung-Mook Kim und Roger Cheng, News.com]
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