iFixit hat das am Freitag in den USA gestartete Motorola-Smartphone Moto X umgehend zerlegt und einen Bericht verfügbar gemacht. Darin bezeichnet es das Layout des Gehäuses, der Platine mit dem Multimedia-System X8 und der Komponenten als „vollkommen ungewöhnlich“.
Das X8 genannte System ist um einen modifizierten Qualcomm-Prozessor S4 Pro mit 1,7 GHz herum aufgebaut. Ihm stehen zwei von Motorola konzipierte Coprozessoren zur Seite, die besondere Aufgaben energieeffizient abwickeln sollen. Das ist zum einen ein Spracherkennungschip, der konstante Verfügbarkeit von Spracheingaben auch im Standby ermöglichen soll, und zum anderen ein „Prozessor für kontextuelles Computing“, wie Motorola ihn nennt. Er greift auf die diversen Sensoren des Geräts zu und koordiniert eingehende Daten, auch von Apps wie Mail oder Facebook.
Die Spracherkennung unterstützen außerdem zwei Mikrofone. iFixit hat sie auf der Rückseite der Hauptplatine entdeckt. Hersteller ist Wolfson Microelectronics. Verwundert halten die Zerlegespezialisten außerdem fest, dass der Vibrationsmotor des X8 direkt auf die Hauptplatine gelötet ist.
Auf sein „X8 Mobile Computing System“ weist Motorola noch im Gehäuseinneren durch eine den Akku umgebende orangefarbene Folie hervor, die ansonsten dazu dient, die Batterie aus ihrer Position zu lösen. Der Lithium-Ionen-Akku liefert 3,8 Volt und 2200 mAh Kapazität. Hersteller Motorola verspricht damit 24 Stunden Gerätelaufzeit bei „gemischter Nutzung“.
Auf der darunterliegenden eigentlichen Platine entdeckte iFixit unter anderem 16 GByte eMMC-NAND-Flash von Toshiba, 2 GByte Hauptspeicher und eine 10-Megapixel-Kamera. Der NFC-Chip kommt von NXP, der Mobilfunkchip von Skyworks.
Das in den USA jeweils auf Bestellung wie vom Kunden gewünscht montierte Gerät ist iFixit zufolge nicht so leicht zu zerlegen wie erwartet. Die rückseitige Abdeckung sei zwar angeklippt, aber zusätzlich auch verklebt. Wer das gewählte Design irgendwann wechseln wolle, könne es durchaus „recht einfach ersetzen“, müsse aber allerdings den Blitz von der alten Rückseite entfernen und an der neuen anbringen.
Die Reparaturmöglichkeiten beurteilt iFixit in der Summe mit 7 von 10 möglichen Punkten. Diese Note hatte kürzlich auch die Neuauflage 2013 des Google-Tablets Nexus 7 erhalten. Apples iPod Touch mit 16 GByte hingegen gaben die Spezialisten in dieser Wertung nur 3 Punkte.
[mit Material von Brooke Crothers, News.com]
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3 Kommentare zu iFixit: Das Innere des Moto X ist „völlig ungewöhnlich“
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Werter Redakteur!
Im Prinzip ist der Artikel in Ordnung und ausreichend informativ. Was allerdings auffällt, ist der letzte Absatz. (Der steht so im Originaltext auch nicht drin!)
Dass das Moto X 7 von 10 Punkten bekommt, ist ja schön (oder auch nicht). Der Vergleich eines Smartphones mit einem Tablet mag auch gerade noch hinnehmbar sein. Aber warum nur dann der provokative Verweis auf den iPod mit nur 3 von 10 Punkten? Warum nicht auf das iPhone 5 (ebenfalls Smartphone!), welches, so glaube ich gesehen zu haben, genauso 7 von 10 Punkten bei iFixIt bekommen hat!?
Ein Schuft, wer böses dabei denkt…
Werter Leser, um Ihnen einen Mehrwert gegenüber anderen Nachrichtensites und sogar gegenüber den US-Kollegen zu bieten, habe ich mir erlaubt, wertfrei und streng chronologisch die beiden jüngsten Bewertungen von iFixit nachzuschlagen (auf unserer eigenen Site). Es waren in den letzten Monaten nur diese beiden.
Was das iPhone 5 angeht, haben Sie Recht, 7 von 10 Punkten, ist aber halt schon ein Jahr her:
http://www.zdnet.de/88124506/ifixit-hat-das-iphone-5-zerlegt/
Na, wenn es um chronologie geht, dann hätten Sie nicht das Nexus mit dem Motorola vergleichen dürften, da das Nexus von irgendeiner Firma gebaut wird, und das Smartphone von Motorola(Google)? ;-)
Ich denke, dass die Kritik durchaus berechtigt war: ein Smartphone mit einem iPod Touch (MP3 Player) zu vergleichen, ist schon recht ungewöhnlich.