Konkurrenz für Intel: TI stellt ARM-Chip für Arduino-Plattform vor

Texas Instruments hat am Samstag auf der Maker Faire in Rom einen Einplatinenrechner mit ARM-Prozessor präsentiert, der zur Open-Source-Plattform Arduino kompatibel ist. Der Arduino Tre soll im Vergleich zu einem herkömmlichen Arduino-Rechner die hundertfache Rechenleistung bieten. Erst wenige Tage zuvor hatte Intel an gleicher Stelle sein ebenfalls zu Arduino kompatibles Quark-Entwicklerboard Galileo vorgestellt.

Der Arduino Tre arbeitet mit TIs Sitara-AM335x-Prozessor, der auf dem Cortex-A8-Design von ARM basiert. Er könnte in diesem Bereich große Konkurrenz für Intel bedeuten, das hier mit seinen Pentium-basierten SoC Quark Fuß fassen will. Im Smartphone-Markt sind ARM-Chips bereits allgegenwärtig, während Intel nach einem verpassten Einstieg um Anteile kämpft.

Arduino-Geräte nutzten ursprünglich 8-Bit-Mikrocontroller-Chips des Typs Atmega von Atmel. Auf diesen läuft in AVR geschriebene Low-Level-Software. TIs 32-Bit-Chip macht hingegen den Weg frei für ein leistungsstärkeres Betriebssystem: Linux.

„Dank des 1 GHz schnellen Sitara-AM335x-Prozessors erhalten Arduino-Entwickler bis zu hundertmal mehr Leistung mit dem Sitara-basierten Tre als mit dem Arduino Leonardo oder Uno“, schreibt Zoe Romano, Marketing-Manager des Arduino-Projekts, in einem Blogeintrag. „Diese Performance öffnet die Tür für modernere Linux-Applikationen. Der Sitara-basierte Linux-Arduino kann Hochleistungs-Desktopanwendungen, rechenintensive Algorithmen oder Highspeed-Kommunikation ausführen.“

Dieser Ansatz bedeutet, dass sich Arduino in die Richtung eines anderen kleinen, kostengünstigen Einplatinenrechners bewegt, des Raspberry Pi. Dieser nutzt ebenfalls ARM-Prozessoren und eine angepasste Linux-Version.

Eigentlich vereint der Arduino Tre gleich zwei Computersysteme in sich. Außer dem Sitara-Chip enthält er auch einen AVR-Mikrocontroller, um die Kompatibilität zu bestehenden Arduino-Projekten und -Hardware zu gewährleisten.

Arduino-Systeme lassen sich vielseitig einsetzen und werden daher gerne von Computer-Hobbyisten, Künstlern, Schülern oder Studenten genutzt. Sie können mit einer Vielzahl von Sensoren, Motoren oder Displays verbunden werden. Auf dem PC geschriebene Programme lassen sich auf die Arduino-Geräte übertragen. Zu den kreativsten Projekten zählen ein per Smartphone gesteuerter Roboter oder der Brewbot für das Bierbrauen zu Hause.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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