In Russland ist ein Mann verhaftet worden, bei den es sich um den Autor des Exploit-Kits Blackhole handeln soll. Das bestätigte Troels Oerting, Chef des European Cybercrime Centre, gegenüber TechWeekEurope. Er könne aber keine Details nennen, sagte er. Die Nachricht hatte gestern als erster Maarten Boone von Fox-IT verbreitet.
Forschungen von Sophos hatten schon im vergangenen Jahr Russland als mutmaßliches Herkunftsland von Blackhole identifiziert. Die Software klopft Rechner auf Sicherheitslücken ab, um von Kriminellen ausgewählte Malware installieren zu können.
Malwarebytes glaubt, bereits erste Folgen der Festnahme feststellen zu können. Vor allem sei die Website crypt.am vom Netz genommen worden, die zur Verschlüsselung des Exploit-Kits diente. Und der Sicherheitsforscher mit dem Handle Kafeine weist darauf hin, dass das von Blackhole verwendete bösartige Java-Applet seit vier Tagen nicht mehr aktualisiert wurde. Bisher gab es täglich Aktualisierungen.
Wenn jetzt keine Aktualisierung der Angriffssoftware mehr erfolgt, dürfte sie bald an Effizienz einbüßen. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass Nutzer mit Programmierkenntnissen das Werkzeug selbst weiterentwickeln werden. Auch befürchten viele, dass andere Exploit-Kits – etwa Stix und Cool – die Lücke schnell schließen werden.
Carl Leonard von Websense Security Labs kommentiert etwa: „Wenn die Gerüchte über die Verhaftung des Blackhole-Autors wahr sind, dann ist das ein Sieg für alle Internetnutzer. Jeder Schritt, der die Bedrohung durch Exploit-Kits einschränkt, ist fantastisch. Und Blackhole ist das weitaus beliebteste Exploit-Kit. Doch es gibt noch zahlreiche funktionierende Malwarekits da draußen, und sie werden Firmen weiter ernsthafte Probleme bereiten.“
[mit Material von Tom Brewster, TechWeekEurope.co.uk]
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