Die erst diese Woche offiziell vorgestellte National Cyber Crime Unit (NCCU) meldet ihren ersten Erfolg: In London wurde am Freitag ein von ihr dingfest gemachter Phisher zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Er hatte versucht, Banken und ihre Kunden um insgesamt 750.000 Pfund (883.000 Euro) zu erleichtern.
Die NCCU hat tatsächlich schon gegen Jahresanfang den Betrieb aufgenommen. Sie ist aus zwei vergleichbaren Einheiten hervorgegangen, dem Cyber-Team der Serious Organised Crime Agency (SOCA) und der Londoner Metropolitan Police Central e-Crime Unit (PCeU). Die offizielle Vorstellung erfolgte allerdings erst am Montag dieser Woche.
Auf die Spur des jetzt Verurteilten, des 27-jährigen Olukunle Babatunde aus Croydon, war die NCCU im Rahmen einer Rückverfolgung gestohlener Bankdaten gestoßen. Der Mann hatte mit gefälschten E-Mails Bankkunden dazu verleitet, ihre Log-in-Daten preiszugeben.
Der Chef der NCCU, Andy Archibald, kommentierte: „Das ist ein hervorragendes Ergebnis, das auf der gemeinsamen Arbeit zweier Vorgänger aufbaut. Eine große Datenmenge musste dafür ausgewertet werden, und man hat 765 Opfer identifiziert, deren Konten betroffen waren.“
Einige Stunden zuvor hatte Archibald in einem Gespräch mit TechWeekEurope noch Verstärkungen eingefordert. Positiv sei, dass 80 Prozent der Mitarbeiter der PCeU die Arbeit bei der NCCU aufgenommen hätten, aber man benötige dringend Mitarbeiter mit „nicht so gängigen“ Qualifikationen. Insbesondere fehle es an technischen Möglichkeiten, um die von Kriminellen gern in Anspruch genommene Anonymisierung durch Dienste wie Tor aufzulösen.
[mit Material von Tom Brewster, TechWeekEurope.co.uk]
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