Telefónica Deutschland bietet ab sofort neue O2-DSL-Tarife an, die eine Telefon-Flatrate ins Festnetz und alle deutschen Mobilfunknetze enthalten. Allerdings führt das Unternehmen damit auch eine volumenbasierte Bandbreitenbeschränkung für den Internetzugang ein – ähnlich wie es die Deutsche Telekom und deren Tochter Congstar bereits gemacht haben.
Die neuen „O2 DSL All-in„-Tarife gibt es in den Ausprägungen S, M und L. Die Varianten S und M bieten Download-Bandbreiten von bis zu 8 respektive 16 MBit/s und Upload-Raten von maximal 1 MBit/s. Der L-Tarif erreicht mit bis zu 50 MBit/s im Downstream und 10 MBit/s im Upstream VDSL-Geschwindigkeiten.
Die Varianten M und L umfassen eine sogenannte „Fair Flatrate„, die ab sofort fester Vertragsbestandteil ist und ab dem 1. Juli 2014 wirksam wird. [Update vom 7. Juli 2014: Inzwischen hat O2 den Start der Drosselung auf den 1. Oktober 2014 verschoben.] Für die Tarife M und L gilt: Erreicht ein Kunde drei Monate in Folge ein Datenvolumen von mehr als 300 GByte, drosselt Telefónica die Bandbreite in allen Folgemonaten bei erneuter Überschreitung von 300 GByte bis zum Ende des Abrechnungszeitraums auf 2 MBit/s. Bei der S-Variante greift die Drosselung generell schon ab 100 GByte. Wem das enthaltene Highspeed-Volumen nicht ausreicht, kann für den Rest des Monats optional Datenpakete hinzubuchen. Für 100 GByte zusätzlich verlangt Telefónica 4,99 Euro, für unbegrenztes Datenvolumen werden 14,99 Euro fällig.
Zur Einführung kosten alle All-in-Tarife in den ersten drei Monaten 14,99 Euro. Danach erhöht sich der Preis je nach Ausführung auf 24,99 Euro (S), 29,99 Euro (M) und 34,99 Euro (L) im Monat. Die einmalige Einrichtungsgebühr von 49,99 Euro entfällt für Neukunden bei Buchung bis zum 31. Oktober 2013. Die Tarife gibt es mit und ohne Vertragslaufzeit. Wer sich für eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten entscheidet, erhält nach Anschlussaktivierung einen Willkommensbonus von 50 Euro, der mit laufenden Rechnungsbeträgen verrechnet wird. Wer bereits Mobilfunkkunde bei Telefónica ist, kann mit dem O2-Kombi-Vorteil monatlich bis zu 10 Euro bei der Grundgebühr sparen.
Passende Hardware für seine neuen DSL-Tarife bietet Telefónica ebenfalls an. Für einmalig 49,99 Euro erhalten Kunden für die Vertragsdauer einen WLAN-Router. Alternativ steht bei den Varianten S und M für 69,99 Euro die WLAN HomeBox zur Auswahl, die zusätzliche Funktionen bietet.
Telefónica betont, dass das neue „O2 DSL All-in“-Portfolio das freie Internet unterstütze. Es würden keinerlei Dienste priorisiert oder bevorzugt durchgeleitet. Dieser Hinweis ist wohl vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Telekom den von seiner IPTV-Plattform „Entertain“ verursachten Datenverkehr nicht auf das in ihren neuen Tarifen enthaltene Highspeed-Volumen anrechnen will. Kritiker warfen dem Bonner Konzern daher vor, eigene Dienste zu bevorzugen und Wettbewerber zu benachteiligen. Damit gefährde er den Grundsatz der Netzneutralität, der eine bestmögliche Übertragung jedes Datenpakets unabhängig von Sender, Empfänger und Inhalt vorsieht.
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7 Kommentare zu O2 startet DSL-Tarife mit All-Net-Flatrate und Datendrosselung
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Vielleicht kommt es ja so wie bei den Vertragslaufzeiten. Hier sind die Telkos seit der letzten TKG Novellierung ja auch verpflichtet einen Tarif mit maximal 12 Monaten Laufzeit anzubieten. Und das machen sie auch – nur eben zu absolut uninteressanten Konditionen und oft nur auf explizite Nachfrage. So etwas könnte ich mir auch beim Thema Drosselung vorstellen. Wenn das TKG wieder einmal überarbeitet wird heisst es dann eben „alle Anbieter müssen auch einen unbeschränkten Flatrate Tarif verkaufen“. Zu welchen Konditionen bleibt dem Provider überlassen. Bei o2 kann man ja auch unbegrenztes Volumen kaufen – für zusätzlich 14,99 €. Es bleibt abzuwarten, ob bzw. wann die anderen Anbieter nachziehen. Oder es muss eine Initiative / Petition gestartet werden. Nach dem Motto http://www.internet-ohne-drosselung.de
Aber gut, im Moment bin ich zum Glück noch nicht betroffen. Nur muss man jetzt halt zwei mal überlegen, ob man seinen Altvertrag ohne Drosselung wirklich kündigen will um ein paar Euro zu sparen.
mfG
Vor wenigen Wochen habe ich es schon geahnt, dass es bald alle 3 Anbieter machen. E+ ist ja bald Geschichte, also bleibt nur noch Vodafone und die werden mit Sicherheit nicht gegen den Strom schwimmen. Bleibt die Hoffnung, dass das irgendeiner der „Billigheimer“ ist, der sich widersetzt und wo nicht vom „Mutter-
schiff“ reingeredet wird.
Oh, hätte gedacht das der teuerste Tarif keine Drosselung beinhaltet – falsch gedacht. WTF
Nö. 30€ kostet DSL bis 16.000Bps. Inkl. Beschränkung auf 300 GB Download Volumen. Wem 100 GB mehr ausreichen, der zahlt 5€ mehr, wer unbegrenztes Download Volumen haben will, der muss 15 GB abdrücken, zahlt also 50% mehr. ;-)
Ich liege im Monat zurzeit bei etwa 70 GB, aber mit zwei Kindern und einer Ehefrau wäre sogar das Doppelte möglich. Schließlich wird jede App von jedem Gerät (Smartphone, Tablet, Windows/OS X Rechner) separat heruntergeladen.
Demnächst noch Ein paar HD Videos je Woche, da kommt schnell was zusammen.
Nun ja, Alice ist weg – die Kunden werden entweder bei o2 kündigen müssen oder in den sauren Apfel beißen und 5 EUR mehr als die Konkurrenz bezahlen. 30EUR verlangen ALLE
Bestehende Verträge behalten ihre Gültigkeit, und die Beschränkung findet keine Anwendung. Blöd wird es erst beim Anbieterwechsel.
Mit 100/300GB ist das Volumen höher, als bei Telekom/Congstar, aber die Mehreinnahmen durch den Verkauf zusätzlicher Datenpakete will sich niemand entgehen lassen. Da machen die alle über kurz oder lang mit, der ‚faire Wettbewerb‘ will das so. ;-)
Wo sind nur die guten Zeiten mit Alice geblieben, faires Internet zu fairen Preisen und ohne Datenvolumina.