Google Ideas hat drei Werkzeuge für Bewohner von Krisengebieten und Diktaturen vorgestellt, die diesen Schutz bieten und ihren Onlinezugang erhalten sollen. Zwei davon widmen sich der Aufgabe, Angriffe per Distributed Denial of Service aufzuspüren und zu verhindern. Das dritte dient dem Aufbau von sicheren Proxy-Verbindungen.
Vorgestellt wurden die Hilfsmittel auf dem Google Ideas Summit in New York. Der Direktor dieses Google-Bereichs, Jared Cohen, sieht sie als Hilfsmittel, um Internetzugang etwa für Dissidenten in Ländern wie China, Iran, Kuba, Nordkorea und Syrien sicherzustellen. „Wir sind ein Unternehmen aus Aktivisten und White-Hat-Hackern“, sagte er.
Anschließend erklärte er Time, was er damit meint: „Wenn man bei Google arbeitet und den Entwicklern erklärt, wie wichtig ihre Fähigkeiten für jemanden im Iran sind, dem es an Zugriff auf Informationen über sein eigenes Land oder den Rest der Welt mangelt, dann inspiriert es sie, helfen zu wollen. In diesem Unternehmen gibt es echten Altruismus, und darum arbeite ich hier und nicht für eine andere Firma.“
Der 31-jährige Cohen hat als Experte schon die US-Außenministerinnen Condoleeza Rice und Hilary Clinton beraten. Zusammen mit Eric Schmidt hat er dieses Jahr das Buch „The Digital Age“ veröffentlicht.
Bei den neuen Werkzeugen handelt es sich in einzelnen um Project Shield, das aus Googles eigenen Maßnahmen gegen DDoS-Angriffe hervorgegangen ist, sowie Digital Attack Map, das solche Angriffe weltweit und in Echtzeit visualisiert. Zweiteres ist gemeinsam mit dem auf DDoS-Abwehr spezialisierten Sicherheitsunternehmen Arbor Networks realisiert worden. Arbors Präsident Colin Doherty kommentiert: „Ziel dieser Zusammenarbeit war es, zu zeigen, welche Bedrohung DDoS weltweit ist und wie DDoS zur Unterdrückung der Redefreiheit und des freien Informationszugangs genutzt wird.“
Die dritte von Google bereitgestellte Waffe für Dissidenten ist die Browsererweiterung uProxy, die eine Freigabe der eigenen Internetverbindung für andere ermöglicht, um Tracking zu verhindern. Entwickelt haben es die Universität Washington und das Unternehmen Brave New Software – Google übernahm die Finanzierung.
Cohen hat gegenüber Time darauf hingewiesen, dass Google sich nicht aus kommerziellen Interessen mit Ländern wie Iran, Syrien oder Sudan beschäftige. „Uns ist freie Meinungsäußerung wichtig, und hier können wir einmal mit Produkten unsere Aussagen unterfüttern.“ Welche Risiken man allerdings eingeht, wenn man seine Internetverbindung in einem der genannten Länder Unbekannten zur Verfügung stellt, wollte er nicht abschätzen.
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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