Twitter hat mit Vivian Schiller die erste Frau als Senior Vice President und Mitglied des Verwaltungsrats vorgestellt. Ab Januar wird sie bei Twitter den Bereich Partnerschaften leiten – und unter anderem dafür zuständig sein, dass „Nachrichtenagenturen und Journalisten nicht ohne Twitter auskommen können.“
Schiller dient derzeit noch NBC News als Senior Vice President und Chief Digital Officer. Gleichzeitig leitet sie NBC News Digital, die Digitalsparte des Medienunternehmens NBC News. Sie ist in dieser Rolle strategisch verantwortlich für die Onlinepräsenz des Fernsehsenders, einschließlich Mobilgeräten und Social Media.
Twitter war zuvor für das Fehlen von Frauen in seiner Chefetage kritisiert worden. Chief Executive Officer Dick Costolo erklärte, das Problem sei Twitter bewusst. Das Unternehmen, das seinen Börsengang im kommenden Monat plant, beschäftigt zwar auf Vice-President-Ebene einige Frauen, aber auch dort nicht im technischen Bereich. Dabei haben die großen Sozialen Netze seit 2008 mehr weibliche als männliche Nutzer, wie Pew Research ermittelt hat.
Der selbst für US-Firmen ungewöhnlich niedrige Frauenanteil im Twitter-Management war durch Publikation des für einen Börsengang nötigen Formulars S-1 in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Immerhin findet sich im gleichen Dokument noch ein weiterer weiblicher Zugang, die Anwältin Vijaya Gadde, die seit September in Twitters Rechtsabteilung als Chefsyndikus arbeitet.
Catalyst zufolge betrug der Frauenanteil in den Verwaltungs- und Aufsichtsräten von US-Firmen im Jahr 2012 nur 16,6 Prozent. 14,3 Prozent der CEOs und 8,1 Prozent der Spitzenverdiener von Unternehmen waren weiblich. Dabei fallen Innovationsfähigkeit und wirtschaftliche Erfolgsquote von Firmen mit signifikantem Frauenanteil sowohl Catalyst als auch McKinsey zufolge deutlich besser aus als bei rein männerdominierten Unternehmen.
[mit Material von Eileen Brown, ZDNet.com]
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2 Kommentare zu Twitter nimmt erstmals eine Frau in den Verwaltungsrat auf
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Nutzwert ist z.B., dass es eine Frau mit guter Qualifikation ist, die es trotz aller männlichen Vorbehalte geschafft hat, an so eine Position zu kommen, weil eben die Leistung sich durchgesetzt hat. Was noch immer viel zu selten ist. Ob die Frau auf der jetzigen Position so gut wie vorher ist, wird die Zukunft zeigen. Jetzt erstmal ohne Vorurteile arbeiten lassen.
Was ist der Nutzwert an der Information, dass es sich bei der neuen Personalie um eine Frau handelt? Wenn sie’s kann – gut, nicht der Rede wert. Wenn nicht – Quotentussi. Also?