Intel hat bestätigt, dass es im kommenden Jahr mit der Produktion eines der weltweit ersten 64-Bit-Quad-Core-Prozessoren beginnt, der auf der ARM-Architektur basiert. Allerdings fertigt das Unternehmen den Chip nicht für sich, sondern für seinen Kunden Altera. Nach dessen Angaben handelt es sich um einen Cortex-A53-Prozessor von ARM, der Bestandteil des am Dienstag vorgestellten System-on-a-Chip (SoC) Stratix 10 ist.
Intel stellt diesen Chip für Altera mit einer Strukturbreite von 14 Nanometern her. Seine aktuelle Prozessorgeneration Haswell wird noch im 22-Nanometer-Verfahren gefertigt. Generell gilt, je kleiner die Strukturen sind, desto fortschrittlicher ist der Fertigungsprozess.
„Altera und Intel sind mit den ersten Ergebnissen der Zusammenarbeit zwischen beiden Firmen sehr zufrieden“, teilte Intel-Sprecher Chuck Mulloy mit. „Wir haben gesagt, dass wir offen sind für die Fertigung konkurrierender Architekturen und darüber von Fall zu Fall entscheiden werden.“
Der 64-Bit-Vierkern-Chip ist Teil eines Halbleiters, der als Field Programmable Gate Array (FPGA) bezeichnet wir. Dabei handelt es sich um Chips, die erst nach der Fertigung beziehungsweise erst vom Kunden konfiguriert werden. Sie sollen in den Bereichen Netzwerkausrüstung und Kommunikation zum Einsatz kommen und stehen damit nicht im Wettbewerb mit den Smartphone- und Tablet-Prozessoren von Herstellern wie Samsung, Nvidia oder Qualcomm.
Die Ankündigung bedeutet aber, dass Intel nun einer der führenden Hersteller von Mehrkernprozessoren ist, die auf der ARM-Architektur basieren. Der erste 64-Bit-ARM-Prozessor für Smartphones und Tablets ist Apples A7-CPU, die außer dem iPhone 5S auch das iPad Air und das iPad Mini mit Retina-Display antreibt. ARM-Prozessoren sind aber auch eine Konkurrenz für Intels eigene Mobilprozessoren, die auf der x86-Architektur aufbauen.
Intel agiert seit 2010 als Auftragsfertiger für andere Hersteller. Zu seinen Foundry-Kunden gehören neben Altera auch Netronome, Achronix, Tabula und Cisco. Für diese Partner stellt Intel ebenfalls in erster Linie FPGAs und keine Chips für Smartphones und Tablets her.
[mit Material von Brooke Crothers, News.com]
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