Google startet videogestützte Expertenhilfe „Helpouts“

Nutzer erhalten dort beispielsweise Hilfe bei Computerproblemen in Form von One-on-one-Videositzungen via Hangouts. Den Preis für die persönliche Beratung legen die Hilfesteller fest. Google behält 20 Prozent der erzielten Einnahmen ein.

Google hat in den USA mit Helpouts ein neues Web-Portal gestartet, über das Nutzer mit Experten in Kontakt treten können, um beispielsweise zu lernen, wie man ein Instrument spielt, ein Make-up aufträgt oder einen Computerfehler behebt. Die Beratung erfolgt in Form einer persönlichen Videositzung via Google Hangout.

Die Website für den Service hatte Google schon im Juli freigeschaltet, damit sich potenzielle Experten anmelden und den Marktplatz bevölkern konnten. Jetzt können Anwender dort gezielt nach Hilfestellern – oder „Helpout Providern“, wie sie auf der Site genannt werden – suchen und auch verschiedene Kategorien durchforsten. Die Ergebnisse lassen sich nach Verfügbarkeit, Preis, Bewertungen, Erfahrungsberichten und Qualifikationen filtern.

Google Helpouts führt Hilfesuchende und Experten zusammen (Screenshot: ZDNet.de).Google Helpouts führt Hilfesuchende und Experten zusammen (Screenshot: ZDNet.de).

Die Provider, die sich zunächst einer Sicherheits- und Hintergrundprüfung unterziehen müssen, um für den Marktplatz zugelassen zu werden, entscheiden über den Preis der Sitzung. Entweder bieten sie ihre Dienste kostenlos an oder die Abrechnung erfolgt pro Minute beziehungsweise pro Sitzung. Bei den auf Helpouts vertretenen Experten handelt es sich um Selbständige oder Mitarbeiter von Firmen wie Weight Watchers oder Rosetta Stone.

Während einer Sitzung können Nutzer ihren Bildschirminhalt freigeben und dem Experten Rückmeldungen geben. Sollte sich der Berater um mindestens fünf Minuten verspäten, ist die Sitzung für den Auftraggeber kostenlos. Sollten Kunden aus irgendwelchen Gründen mit der Beratung unzufrieden sein, bietet Google im Rahmen einer Geld-zurück-Garantie Rückerstattung an.

Der Internetkonzern behält 20 Prozent der mit den Videositzungen erzielten Einnahmen ein – außer bei Helpouts aus dem Bereich Gesundheitswesen. Bisher verzichtet er aber auf die Gebühren, weil er aktuell noch mit der Preisstruktur für die verschiedenen Kategorien experimentiert. Dazu zählen Kunst und Musik, Computer und Elektronik, Kochen, Bildung und Karriere, Mode und Schönheitspflege, Fitness und Ernährung, Gesundheit sowie Heim und Garten.

„Stellen Sie sich vor, jedes Mal, wenn Sie feststecken, können Sie sich mit jemandem in Verbindung setzen, der Ihnen weiterhilft“, sagte Udi Manber, Vice President of Engineering bei Google, auf einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Diensts. „Sehr oft brauchen Sie nicht nur ein vorgefertigtes Video“, erläuterte er die Vorteile von Helpouts gegenüber Video-Tutorials auf Youtube. „Sie benötigen jemanden, der sieht, was Sie mit Ihren Händen machen“ – etwa im Fall von Gitarrenstunden.

Kleinere Websites wie PopExpert und Maestro Market bieten ähnliche Services wie Helpouts an, doch Googles Dienst dürfte für eine bedeutend größere Aufmerksamkeit sorgen. Manber hofft, dass die Plattform eine neue Art der Freiwilligkeit schafft, indem anerkannte Experten aus verschiedenen Bereichen ihre Zeit kostenlos zur Verfügung stellen. Unternehmen könnten Helpouts zudem nutzen, um neue Produkte zu bewerben. Darüber hinaus will Google APIs für Entwickler bereitstellen, wofür es aber noch keinen Zeitplan genannt hat. Zum Start unterstützt Helpouts auch Android-Smartphones, was beispielsweise praktisch ist, wenn ein Heimwerker-Experte detaillierte Bilder der vom Nutzer erledigten Arbeit sehen muss. Ob und wann Helpouts auch hierzulande starten wird, ist unklar.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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