Apple hat einen Transparenzbericht (PDF) für das erste Halbjahr 2013 vorgelegt. Darin informiert das Unternehmen über Anfragen, die es zu Nutzerkonten erhalten hat. Demnach forderten Behörden zwischen Januar und Juni weltweit bis zu 2719-mal Daten von Apple-Nutzern an, die bis zu 3769 Konten betrafen. Zwischen 1000 und 2000 Anfragen für 2000 bis 3000 Konten kamen alleine aus den USA.
Dem Bericht zufolge gab Apple nur in bis zu 1225 Fällen auch Daten von iTunes- und iCloud-Nutzern heraus. Da das Unternehmen keine genauen Angaben zu Anfragen aus den Vereinigten Staaten machen darf, nennt die Statistik nur 0 bis 1000 Betroffene in den USA. Hierzulande interessierten sich Behörden für die Daten von 93 Apple-Kunden. Allerdings beantwortete das Unternehmen nur fünf Anträge.
Für Anfragen nach Geräten führt Apple eine separate Statistik. Sie bezieht sich auf Fälle, in denen Kunden „die Polizei um Hilfe nach Verlust oder Diebstahl eines iPhones bitten oder wenn Strafverfolgungsbehörden eine gestohlene Lieferung sicherstellen“.
Insgesamt erhielt Apple im ersten Halbjahr 12.442 Anfragen zu 36.464 Geräten. Davon wurden 9250 Anfragen zumindest teilweise beantwortet. Auch hier waren in erster Linie Nutzer in den USA betroffen (8605 Geräte). Mit 4928 Geräten belegt Deutschland den dritten Platz, hinter Brasilien (5057 Geräte) und vor Italien (4034 Geräte).
Darüber hinaus weist Apple ausdrücklich darauf hin, dass es bisher noch keine „Anfrage nach Abschnitt 215 des USA Patriot Act“ erhalten habe, wonach US-Behörden auch Zugriff auf Daten von Nicht-US-Bürgern erhalten können. Das Unternehmen betont, es würde jede solche Anforderung anfechten.
„Unser Geschäft basiert nicht auf der Sammlung persönlicher Daten“, heißt es in dem Transparenzbericht. „Wir haben kein Interesse daran, persönliche Informationen über unsere Kunden anzuhäufen. Wir schützen die Kommunikation über iMessage und FaceTime mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Wir speichern Standortdaten, Suchanfragen nach Karten oder Fragen an Siri nicht in einer identifizierbaren Form.“
Seit Bekanntwerden der Abhörmaßnahmen des US-Auslandsgeheimdiensts NSA streichen alle großen Technologiekonzerne ihre Bemühungen zum Schutz der Daten ihrer Kunden heraus. Apple gehört neben Yahoo, Facebook, Microsoft und Google zu den Firmen, die sich für eine Offenlegung von NSA-Anfragen einsetzen. Apple plant darüber hinaus eine Klage vor einem Berufungsgericht in Kalifornien, um „mehr Transparenz in Bezug auf National Security Letters“ zu erreichen.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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