Gründer Paul Allen spricht sich für Aufteilung von Microsoft aus

Allens Portfolioverwalter empfiehlt Microsoft, sich von Verbrauchersparten wie Suche und XBox zu trennen. Es solle sich stattdessen auf Enterprise und die Cloud konzentrieren. Paul Allen hält noch immer einen Anteil von 2 Milliarden Dollar an dem von ihm 1975 mitgegründeten Unternehmen.

Microsofts Mitgründer Paul Allen hält eine Aufteilung des Konzerns für sinnvoll. Sein Portfolioverwalter Paul Ghaffari empfahl Microsofts Management, sich von Verbrauchersparten einschließlich Suchwerbung und der Spielekonsole Xbox trennen. Microsoft solle sich stattdessen auf Unternehmenskunden zu konzentrieren, denn seine Einnahmen erziele es ganz überwiegend mit Software und Services für geschäftliche Kunden.

Microsoft-Mitgründer Paul Allen (Bild: NBA)Microsoft-Mitgründer Paul Allen
(Bild: NBA)

„Das Suchgeschäft und selbst die Xbox, die ein sehr erfolgreiches Produkt wurde, lenken davon ab“, sagte Ghaffari beim Financial Times Investment Management Summit in New York. „Meiner Meinung nach gibt es einige Betriebsteile, die sie vermutlich ausgliedern sollten, loswerden sollten, um sich auf Enterprise und die Cloud zu konzentrieren.“

Paul Allen hatte Microsoft 1975 zusammen mit Bill Gates gegründet. Er hält noch immer einen Anteil von 2 Milliarden Dollar am Unternehmen, sparte aber dennoch nicht mit kritischen Anmerkungen etwa zu Windows 8. Allen ist heute Großinvestor sowie Besitzer einer Profi-Basketballmanschaft. Seine breit gestreuten Investitionen verwaltet seit 2010 Paul Ghaffari, der zuvor Portfoliomanager beim Soros Fund Management war.

Ghaffari lobte Microsofts Aufsichtsrat dafür, neuerdings für die Ansichten Außenstehender empfänglicher zu sein. Auch die Suche nach einem Nachfolger für CEO Steve Ballmer werde gut gehandhabt. Paul Allen verfolge die Entwicklung mit großem Interesse. Schon die Ankündigung von Ballmers Rücktritt hatte im August dazu geführt, dass die Microsoft-Aktie um über 7 Prozent zulegte.

Andere Investoren sehen die Suche nach einem Ballmer-Nachfolger offenbar kritischer. Angeblich forderten führende Anteilseigner sogar den Rücktritt von Microsoft-Chairman Bill Gates, da sein Einfluss im Aufsichtsrat der Akzeptanz neuer Strategien entgegenstehe. Microsoft soll die CEO-Kandidatenliste inzwischen auf etwa zehn Namen gekürzt haben. Als mögliche Nachfolger Ballmers werden noch immer Ford-CEO Alan Mulally und der frühere Nokia-Chef Stephen Elop gehandelt, aber auch interne Kandidaten sind offenbar noch im Rennen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

Themenseiten: Business, IT-Jobs, Microsoft, Steve Ballmer

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Gründer Paul Allen spricht sich für Aufteilung von Microsoft aus

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  • Am 7. November 2013 um 15:50 von Judas Ischias

    Wer nur auf einen Aktienwert setzt, zockt. Kann eine ganze Zeit sehr gut laufen, aber eines Tages kommt der Einbruch. Siehe vor ein paar Jahren der Hype auf Internetaktien, der jetzt wieder da ist, z.B. Facebook und Twitter. Oder die eine Zeitlang super laufenden Solaraktien. Wer sich breiter mit Aktien aufstellt, macht auf längere Zeit das bessere Geschäft! Warum sollte dies bei MS anders sein?
    Wo doch gerade dieser Typ schlauerweise selber breit gestreute Investitionen hat, ist mir rätselhaft wie man dann solche „Ratschläge“ geben kann?
    Man schaue z.B. mal auf Dr. Oetker, wie die Firma, erfolgreich seit Jahrzehnten, aufgestellt ist. Oder den Investor Warren Buffett, ebenfalls seit Jahrzehnten erfolgreich, weil auch breit gestreute Aktienwerte!

  • Am 7. November 2013 um 9:34 von PrimeDev

    Wie es schon im Artikel steht, hat dieser Kollege seine Investments breit gefächert, empfiehlt es Microsoft aber ganau umgekehrt zu machen und sich auf eine Sache zu konzentrieren?

    Das wäre ein riesiger Fehler, in meinen Augen. Wenn man sein Schicksal von nur einer einzigen Sache abhängig macht, kann es schnell das Aus bedeuten, sollte es mal nicht so gut in diesem Bereich laufen. Siehe Blackberry.

    Lieber doch breitgefächert wirtschaften damit die einzelnen Bereiche sich im Notfall ausgleichen können.

    • Am 7. November 2013 um 13:16 von M. Strö.

      Für mich klingt das ganze logisch. Eine Aktiengesellschaft, die breit aufgestellt ist, fluktuiert doch weniger in ihren Aktienwerten. Hier möchte man ganz klar die hohen und kurzfristigen Schwankungen der Technologiefirmen für die eigenen Anlagemöglichkeiten für sich nutzen. Das kann Gewinne maximieren und der Herr Allen kann sich von den weniger gewinnträchtigen Anteilen trennen.
      Alles ganz nachvollziehbar.

      gegrüßt!

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