Die Deutsche Telekom hat den Start von VDSL Vectoring in zehn Ortsnetzen bekannt gegeben. Kunden in Albstadt-Ebingen, Bad Nenndorf, Hennigsdorf, Hosenfeld, Kalbach, Kevelaer, Löhne, Lübbecke, Neuhof-Hauswurz und Prenzlau können die neue Übertragungstechnik ab sofort buchen. Nutzbar wird die dadurch auf bis zu 100 MBit/s erhöhte Bandbreite aber erst ab der zweiten Jahreshälfte 2014. Bis dahin steht nur die Standard-VDSL-Geschwindigkeit von 50 MBit/s zur Verfügung.
Im Zuge des Ausbaus hat die Telekom in den zehn nun erschlossenen Ortsnetzen knapp 500 sogenannte Multifunktionsgehäuse (MFG) aufgestellt und mit Glasfaser angeschlossen. Insgesamt wurden bisher knapp 300 Kilometer Glasfaser verlegt. Durch die Maßnahmen konnte die VDSL-Abdeckung in den Orten nach Angaben der Telekom von etwa 15 Prozent der Haushalte auf über 90 Prozent ausgebaut werden.
„Das sind die ersten knapp 77.000 Haushalte, die wir im Rahmen unserer Netz-Offensive anschließen“, sagte Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik Telekom Deutschland. „Die nächsten 45 Ortsnetze sind bereits terminiert und werden bis März 2014 schrittweise eingeschaltet. Dann profitieren bereits eine Million Haushalte von unserem Ausbau.“ Insgesamt sollen im kommenden Jahr nach Angaben der Telekom „weit über 100 Ortsnetze“ mit mehr als drei Millionen Haushalten dazukommen. Das bedeutet dann wohl auch, dass der Ausbau sich nicht mehr vor allem auf Kleinstädte beschränkt.
Die Zahl der verfügbaren VDSL-Anschlüsse will die Telekom bis Ende 2016 von 12 auf 24 Millionen verdoppeln. Das Tempo im VDSL-Netz soll ebenfalls deutlich erhöht werden: beim Download von derzeit maximal 50 auf 100 MBit/s und beim Upload von bis zu 10 auf 40 MBit/s.
Der Ausbau erfordert drei Schritte: Erstens muss auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und dem Multifunktionsgehäuse das Kupferkabel durch ein Glasfaserkabel ersetzt werden. Zweitens muss sichergestellt sein, dass die Multifunktionsgehäuse, die jeweils bis zu achthundert Internet-Anschlüsse bereitstellen können, so über das Ausbaugebiet verteilt sind, dass die Entfernung zwischen ihnen und den Kunden möglichst gering ist. Denn je näher der Kunde am MFG wohnt, desto höher ist die Geschwindigkeit, die er an seinem Anschluss erreichen kann.
Im MFG wird das Signal vom Glasfaserkabel auf eine Kupferleitung übergeben – und bei der Übertragung via Kupfer tritt immer eine Dämpfung auf. Um die Übertragungsleistung über die Kupferstrecke zu optimieren, kommt die Vectoring-Technik zum Einsatz: Sie reduziert die elektromagnetischen Störsignale, die es zwischen Kupferleitungen immer gibt. Interessierte können über eine eigens eingerichtete Website der Telekom den Ausbaustatus für ihren Haushalt prüfen, sich zu Preisen informieren und dann natürlich die Angebote auch buchen.
Derzeit werden zwei Pakete angeboten, die jeweils zu Beginn 39,95 Euro kosten. Das erste beinhaltet eine Telefon-Flatrate in alle deutschen Netze, eine Internet-Flatrate mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 MBit/s sowie das Telekom-Fernsehangebot „Entertain“. Nach sechs Monaten wird der Preis dieses Pakets auf 44,95 Euro angehoben. Das zweite Paket verzichtet für dauerhaft 39,95 Euro auf das Entertain-Angebot, bietet dafür aber zwei Leitungen, bis zu zehn Rufnummern sowie eine Website mit .de-Domain. Es eignet sich also auch für kleine Firmen. Nutzern dieses Pakets verspricht die Telekom mit HD-Voice zudem bessere Klangqualität beim Telefonieren.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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3 Kommentare zu Erste Telekom-Kunden können jetzt VDSL Vectoring buchen
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Vectoring sollte doch in erster Linie die langsamen Anschlüsse beschleunigen ?! Wann wird das Internet auf dem Land schneller gemacht ?
Warum sollte das Internet auf dem „Land“ schneller gemacht werden? Eine weitflächige Abdeckung mit einem schnellen Netz ist wirtschaftlich nicht zu begründen, da mit geringerer Einwohnerdichte auch das Einnahmepotential schwindet. Woher soll also ein Vertreiber Vorteile daraus haben, mitten im Wald LTE anzubieten?
Weil dann die Kriminalität in den Städte sinkt ;-)
Schnelles Internet auf dem Land reduziert die Migrationsbewegungen in die Städte, die auch in Deutschland heftig am laufen sind. Nur mit schnellem Internet auf dem Land kann man in Zukunft dort noch wertvolle Jobs bringen. Der Fachkräftemangel auf dem Land ist viel gravierender als in der Stadt.
Und je größer die Städte werden, um so unbeherrschbarer werden sie. Man muss nur mal den Blick nach Paris, London Berlin oder Gelsenkirchen richten.