Twitter hat ein Werkzeug für Werbetreibende namens TV Conversation Targeting vorgestellt. Sender und Markenfirmen können sich damit an Anwender wenden, die ein gerade laufendes Fernsehprogramm diskutieren – um quasi Fernsehwerbung über Twitter zu verbreiten.
Die Technik im Hintergrund dürfte auf den Lösungen der TV-Analystedienste Bluefin Labs und Trendrr basieren, die Twitter im Februar beziehungsweise im August 2013 übernommen hatte. Der Start erfolgt zunächst in den USA und Großbritannien. Brasilien, Frankreich, Kanada und Spanien sollen folgen.
Erneut erläuterte Twitter in einem Blogbeitrag seine Strategie, sich an das Medium Fernsehen zu binden: „Wir glauben, dass Twitter und Fernsehen sich hochgradig ergänzen. Werbetreibende können jetzt leicht Anwender passend zu Sponsorentätigkeit oder Anbindung an Fernsehprogramme erreichen und so die Berührungspunkte vermehren oder ihre Botschaft weiter ausführen.“
Twitter zitiert eigene Marktforschungen, denen zufolge Promoted Tweets um 95 Prozent stärkere Assoziationen hervorrufen und zu 8 bis 16 Prozent mehr Verkäufen führen, wenn sie mit TV-Spots gepaart werden. Die Kosten für den Zugang zum Kunden seien aber 36 Prozent niedriger als bei reiner Fernsehwerbung.
Die TV-Strategie hat das Soziale Netz in den letzten Monaten unter anderem zu einer Partnerschaft mit dem US-Sender CBS geführt, der Videoclips für diverse Sendungen in Tweets einbetten wird. Dies erfolgt im Rahmen eines Amplify genannten Programms, das TV-Spots zusammen mit kurzer Videowerbung vorsieht. Auch zusammen mit BBC America hat Twitter schon Experimente mit Video-Tweets durchgeführt.
Ein weiterer Teil der Ausrichtung aufs Fernsehen ist das letzten Monat eingeführte Nielsen Twitter TV Ranking, das ermitteln soll, wie viele Nutzer eine Sendung sehen und diskutieren.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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