Nachdem mein knapp 10 Jahre alter Tintenstrahldrucker HP Deskjet 3320 seit Anfang der Woche den Dienst verweigert, musste ein neuer Drucker her. Platzsparend, WLAN-Support und Lasertechnik sind die gewünschten Produkteigenschaften. Nach einer kurzen Suche im Internet und dem Lesen einiger Rezensionen fiel die Wahl auf den Dell B1160w. Auch deswegen, weil ein Rezensent dem Gerät eine problemlose Inbetriebnahme unter Mac OS attestiert. Dell verlangt für Drucker 142 Euro, Amazon möchte nur 75.
Nach drei Tagen traf der Drucker ein. Auspacken und Anschließen des Geräts verlaufen bis auf die etwas hakelige Entriegelung der Toner-Transportsicherung problemlos. Anders als beim HP Deskjet 3320 erkennt OS X 10.9 Mavericks den Dell B1160w jedoch nicht. Da die mitgelieferten CDs erfahrungsgemäß meistens veraltete Treiber enthalten, wollte ich aktuelle von der Hersteller-Webseite herunterladen. Wer die Dell-Support-Seiten kennt, weiß, dass eine Google-Suche meistens schneller zum Ziel führt. Die Suche nach „Dell B1160w Treiber“ hat auch das gewünschte Ergebnis gebracht. Stutzig machte allerdings der Beschreibungstext zum Treiber: „A02 Mac driver and application package for Dell B1160W for Mac OS (10.4 to 10.7)“. Dass ein aktueller Drucker lediglich ein zwei Jahre altes Betriebssystem nicht aber die aktuelle Version OS X 10.9 unterstützt, konnte ich mir nicht vorstellen. Wenn er unter 10.7 funktioniert, wird es auch unter 10.9 klappen, zumal der Treiber vom Mai 2013 stammt – also relativ aktuell ist.
Das 35 MByte große Treiberpaket war schnell heruntergeladen. Allerdings stockte der Intallations-Wizard nach den Abschnitten „Einführung“ und „Lizenz“ beim Punkt „Warnung anzeigen“: Die Anzeigefläche blieb einfach leer und was noch viel schlimmer war: Der „Fortfahren“-Schalter war ausgegraut und damit inaktiv. Dadurch konnte die Installation nicht fortgeführt werden.
Mit der Suche im Internet nach „Dell B1160w Treiber Mavericks“ hoffte ich, weitere Informationen zur Lösung des Problems zu bekommen. Das war auch der Fall. Zunächst aber nicht so, wie ich es erhofft hatte. Als zweites Suchergebnis listete Google den Twitter-Account DellCares auf. Gut dachte ich, Dell kümmert sich um seine Kunden. Doch was ich da zu lesen bekam, gefiel mir gar nicht. Auf Anfrage des Users Darkwing Duckling, wann es denn einen aktuellen Treiber für Mavericks gebe, antwortete DellCares am 23. Oktober 2013, dass bisher kein Datum für das Update feststünde.
Immerhin bestätigte DellCares, dass der aktuell verfügbare Treiber für den Drucker unter OS X 10.8 Mountain Lion funktioniert – im Gegensatz zur Beschreibung auf der Dell-Support-Website.
Da Apple am grundsätzlichen Treibermodell in OS X 10.9 Mavericks nichts geändert hat, müsste es doch einen Weg geben, den Mountain-Lion-Treiber auch unter Apples neustem Betriebssystem zum Laufen zu bekommen. Also zurück zur Ergebnisliste und nachsehen, was der erste Eintrag zu bieten hat.
Dieser führt ins Macrumors-Forum. Dort behauptete User Giuly, dass man einfach nur den Eintrag „<string>WarningPlugin.bundle</string>“ aus der Setup-Konfugurationsdatei „InstallerSections.plist“ löschen müsse. Anschließend würde die Installation funktionieren. Und so ist es. Nach der Modifikation läuft sie problemlos durch. Und noch wichtiger: Der Drucker funktioniert auch einwandfrei.
Weitere Details sind noch erwähnenswert. Durch die Maßnahme wird eine Warnung, dass während der Installation andere Programme geschlossen werden, nicht angezeigt. Die Recherche zu diesem Artikel ergab zudem, dass der Dell B1160w ein OEM-Podukt von Samsung und nahezu baugleich zu dessen Modell ML-2165W ist. Der Witz dabei: Von Samsung gibt es einen Treiber, der unter Mavericks auch mit dem Dell B1160w einwandfrei funktioniert. Auch die Software für den Anschluss des Druckers an einen Access Point arbeitet problemlos. Gut so. Jetzt muss ich den Dell B1160w Samsung ML-2165W mit Dell-Label nicht an Amazon zurückschicken.
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8 Kommentare zu Dell B1160w: Treiber-Odyssee unter OS X 10.9 Mavericks
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Hallo, war sehr hilfreich, es gibt übrigens ein Jahr später auch noch keinen Treiber von Dell. Funktioniert der Drucker bei dir auch kabellos? Wie hast du das zustande gebracht?
oh ja, dell ist bekannt dafür sich bei treibern (und so einigen anderen dingen) alles andere als zu überanstrengen. mein laptop neigt gerne mal zu überhitzungen, die grafiktreiber sind knapp ein jahr alt und das sind die einzigen, die mit dem chip kompatibel sind. als dann windows 8.1 rauskam und ich leichtfertig die amd treiber vom hersteller probierte – dell hatte ja keine – fuhr das system garnicht erst wieder hoch. naja, etwas gutes hatte das ganze, da auch keine recoverypartition, geschweigedenn eine installations-dvd dabei war, läuft nun wieder windows 7. traurig, was aus einem hersteller wurde, der früher einen doch recht guten namen hatte.
Harald, die Grafikkartentreiber welche beim Hersteller eines Notebooks geladen werden können, sind von Grafikkartenhersteller und nicht von Notebookhersteller geschrieben worden. Dell hat in ihrem Fall keine Schuld für veraltete Treiber und das die von amd nicht funktionieren bezweifle ich ganz stark. aber bei einem muss ich dir recht geben, Dell ist Schrott
Wer einen mac besitzt ist selbst schuld und muss entsprechend bestraft werden ;)
Überflüssiger Kommentar.
Da hilft auch ein ;) nicht.
leg deine Apfelbrille weg. wenn mein Kommentar überflüssig ist, dann ist es der erste zu dem Thema auch und deiner sowieso. Aber ich wette du hast den ersten gleich als „die Wahrheit“ eingestuft ;)
muss meinem Vorschreiber zustimmen; und die DELL-Preise…naja; ich kann mich an einen TFT-Fall erinnern, wo DELL 525 Euro ( grosszügig ohne Versandkosten ) offerierte, wo andere Anbieter preislich schon bei 245 Euro lagen. Und ich kenn noch Zeiten wo DELL für einen Standard-PC-Versand 75 Euro Versandkosten verlangte. Auf meine Mailanfrage ob DELL sein Geld mit dem Verkauf oder Versand verdient; erhielt ich natürlich keine Antwort.
Und es sollte klar sein, das DELL nichts selbst baut.
DELL, ist keine Alternative für mich.
also wer sich einen drucker von Dell kauft, der muss entsprechend bestraft werden … anstatt hier viel zeit und kraft zu verschwenden um eine treiberlösung zu suchen, hätte ich den drucker wieder zurückgeschickt und mir einen drucker eines namhaften herstellers gesucht.