Facebook verhandelt mit Little Eye Labs über einen Kauf, wie Business Standard berichtet. Es handelt sich um einen Mobil-App-Optimierer mit Schwerpunkt Android. Marktbeobachter sehen darin eine Parallele zum Kauf von FlexyCore, das im gleichen Bereich aktiv ist, durch Google im vergangenen Oktober. Zugleich wäre Facebook durch die Übernahme erstmals im Wachstumsmarkt Indien vertreten.
Facebook hat den Kauf noch nicht bestätigt. Entwickler können mit dem System von Little Eye die Leistung sämtlicher Apps überwachen – einschließlich der Android-System-Apps. Auch der Ressourcenverbrauch etwa von Speicherplatz und Bandbreite wird aufgezeichnet. Vor allem lassen sich damit aber eigene Programme im tatsächlichen Einsatz beobachten und aufgrund der Befunde optimieren. Eine Lizenz kostet 50 Dollar pro Monat.
Little Eye sitzt in Bangalore. Vor der Gründung des Start-ups haben zwei seiner acht Teammitglieder für den umstrittenen Hersteller von Überwachungs- und Filtertechnik Blue Coat Systems gearbeitet. Sie waren im Lauf der Jahre aber auch für eine Reihe anderer US-Konzerne tätig, darunter Rational Software und IBM.
Neben den üblichen Social-Networking-Apps für Facebook oder auch Instagram bietet Facebook unter Android bekanntlich den Launcher Facebook Home an, der das Gerät quasi zum Facebook-Phone macht. Facebook und dortige Aktivitäten sind damit das erste, was ein Anwender sieht, wenn er sein Android-Smartphone einschaltet. Beim Start in diesem Jahr ist es Home aber offenbar nicht gelungen, eine große Zahl User von seinem Nutzen zu überzeugen.
Facebook hat einen kontinuierlichen Ausbau von Home angekündigt. Als signifikante Zusatzfunktion ist ein Direktnachrichtendienst im Stil von WhatsApp geplant. Möglicherweise aus diesem Grund hatte Facebook auch mit Blackberry über eine strategische Zusammenarbeit verhandelt – gut denkbar, dass es Interesse an Blackberry Messenger hatte.
Business Standard erwartet gegebenenfalls eine öffentliche Ankündigung der Übernahme in den nächsten Wochen. Es weist insbesondere auf die Bedeutung hin, die ein solcher Zukauf für Indien und speziell für die Start-up-Gemeinschaft Indian Software Product Industry Round Table (iSPIRT) haben würde. Ihre Mitglieder hatten sich demnach im Mai 2013 im Silicon Valley vorgestellt. Hinter verschlossenen Türen habe man sich mit Vertretern von beispielsweise Cisco, Facebook, IBM und VMware getroffen, heißt es.
[mit Material von ZDNet.fr]
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