IDC: PC-Markt schrumpft 2013 voraussichtlich um 10,1 Prozent

Es wäre das erste zweistellige Minus in der Branchengeschichte. 2014 sollen die Absatzzahlen um weitere 3,8 Prozent auf 302 Millionen Einheiten zurückgehen. In den folgenden Jahren wird sich der Markt laut IDC nur unwesentlich erholen.

IDC hat seine Jahresprognose für den weltweiten PC-Markt ein weiteres Mal nach unten korrigiert. Im Vergleich zum Vorjahr sollen die Absatzzahlen nun um 10,1 Prozent auf 314,2 Millionen Einheiten zurückgehen. Es wäre das erste zweistellige Minus in der Geschichte des PC-Markts. Ende August waren die Marktforscher noch von einem Rückgang von 9,7 Prozent ausgegangen.

Mit einer baldigen Erholung ist laut IDC nicht zu rechnen. 2014 sollen die Verkäufe um weitere 3,8 Prozent auf 302 Millionen Einheiten schrumpfen. Erst danach werde sich der Markt leicht erholen und sich bis 2017 auf ein Niveau knapp oberhalb der 300-Millionen-Marke einpendeln. Das entspreche in etwa dem Marktvolumen des Jahres 2008.

IDC zufolge wird der PC-Markt 2014 weiter schrumpfen (Bild: IDC).IDC zufolge wird der PC-Markt 2014 weiter schrumpfen (Bild: IDC).

Vor allem Verbraucher ersetzten nur noch vorhandene Systeme, da sich ihr Interesse weiter zu Smartphones und Tablets verlagere, so IDC. Im Enterprise-Bereich betrage das Minus in diesem Jahr nur 5 Prozent, da viele Unternehmen durch das Ende des Supports von Windows XP im April neue Systeme anschafften. „Die langfristige Prognose für beide Marktsegmente ist mit einem leichten Rückgang im Jahr 2014 und einem nur sehr geringen Wachstum in den Jahren danach sehr ähnlich“, heißt es in einer Pressemitteilung von IDC.

Das größte Problem für den PC-Markt sei, dass es keine Gründe mehr gebe, ältere Systeme auszutauschen, kommentiert Jay Chou, Senior Research Analyst bei IDC. „Untersuchungen von IDC zeigen zwar, dass der PC das bevorzugte Computing-Gerät bleibt, die PC-Nutzung nimmt aber jedes Jahr ab, da es immer mehr [alternative] Geräte gibt.“ Da sich die PC-Nutzung auch weiterhin auf den Konsum von Inhalten sowie Produktivitätsanwendungen konzentriere, verlängere sich der Lebenszyklus von PCs, was das Wachstum des Markts weiter einschränke.

Hybridgeräte, die sich als Notebook und Tablet einsetzen lassen, werden laut IDC in den kommenden Jahren zumindest die Windows-Verkäufe ankurbeln. Der Markt für Windows-basierte Tablets soll 2017 ein Volumen von 39,3 Millionen Geräten erreichen, im Vergleich zu weniger als 7,5 Millionen Einheiten in diesem Jahr.

„Bezogen auf die Größe des PC-Markts von rund 300 Millionen Einheiten erhöhen diese Windows-Tablets das Wachstum nur wenig“, sagte Loren Loverde, für IDCs Worldwide Quarterly PC Tracker verantwortlicher Vice President. „Trotzdem werden diese Geräte bis 2016 für zehn Prozent des kombinierten PC- und Windows-Tablet-Markts verantwortlich sein – was sie zu einem wichtigen Wachstumsbereich des PC-Ökosystems macht.“

[mit Material von Steven Musil, News.com]

Themenseiten: Desktop, IDC, Marktforschung, Notebook, Tablet

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