Nach der Textverarbeitung Docs und dem Präsentationsprogramm Slides hat Google endlich auch seine Tabellenkalkulation Sheets (in Deutschland „Google Tabellen“) um einen Offline-Modus erweitert. Das ist aber nicht die einzige Neuerung. Die von Grund auf überarbeitete Web-App arbeitet laut Google jetzt schneller, bietet eine Möglichkeit, private Bereiche in einem geteilten Dokument festzulegen, und liefert Support für mehr Berechnungsarten.
Offline-Unterstützung ist ein entscheidender Knackpunkt für Webanwendungen, wie sie Google mit seinem Cloud-Angebot Drive und seinem Betriebssystem Chrome OS bewirbt. Wenn Web-Apps ernsthaft mit nativen Anwendungen für Windows, Android, iOS oder OS X konkurrieren wollen, müssen sie jederzeit funktionieren. Zwar ist Internet in Städten inzwischen fast überall verfübar, aber in ländlichen Gebieten, in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Flugzeugen nicht garantiert. Außerdem kann es natürlich auch in gut versorgten Gegenden zu Ausfällen kommen.
Der Offline-Modus funktioniert allerdings nur in Kombination mit Chrome oder Chrome OS und wenn er zuvor in Google Drive aktiviert wurde. In ihm stehen ausschließlich die Optionen zur Verfügung, die keinen Interntzugriff benötigen. Nutzer können beispielsweise Daten eingeben, Diagramme erstellen, die Formatierung ändern und neue Blätter in ein Tabellendokument einfügen. Offline vorgenommene Änderung werden mit Google Drive synchronisiert, sobald wieder eine Netzwerkverbindung besteht.
Grundlegende Offline-Funktion hatte Google schon im September 2011 für seine Office-Suite reaktiviert – auf Basis von HTML 5. Mit Gears bot es schon früher eine Möglichkeit an, die Browser-Erweiterung bewährte sich in der Praxis jedoch nicht, sodass Google deren Entwicklung im Februar 2010 einstellte. Bisher ließen sich Tabellen in Sheets nur offline lesen, aber nicht bearbeiten.
Die neuen Filteransichten erlauben es, zur einfacheren Analyse vorübergehend Daten auszublenden, die nicht benötigt werden. Außerdem lässt sich das Aussehen der Tabelle modifizieren, ohne das andere Anwender, die ebenfalls auf das Dokument zugreifen, die Änderungen zu sehen bekommen.
Das neue Sheets basiert plattformübergreifend auf JavaScript. Google hat es nach eigenen Angaben mit seiner Web-Toolkit-Software erstellt, die geschriebene Java-Software in JavaScript-Code umwandelt, der im Browser ausgeführt werden kann. Zur schnelleren Darstellung der Oberfläche setzt Google neuerdings auf den Canvas-Standard. Ihm zufolge verdoppelt sich damit die Bildrate, was etwa für flüssigeres Scrollen sorgt. Noch ist das neue Interface aber experimentell. Nutzer können im Einstellungsmenü von Drive zwischen der alten und der neuen Oberfläche umschalten.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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