Mindestens acht prominente Sicherheitsspezialisten haben ihre Teilnahme an der RSA Conference im kommenden Monat aus Protest abgesagt. Diese Rechnung stellt die Agentur AAP auf. Anlass des Boykotts sind Berichte, RSA habe für eine Zahlung von 10 Millionen Dollar einen geschwächten Verschlüsselungsalgorithmus eingeführt.
Vorangegangen war zunächst Mikko Hypponen, Chief Research Officer des finnischen Unternehmens F-Secure. Auch die für Google im Sicherheitsbereich tätigen Adam Langley und Chris Palmer sagten ab. Dienstag dieser Woche machte dann Christopher Soghoian von der American Civil Liberties Union auf Twitter seine Absage bekannt. Er schrieb, er habe „es aufgegeben, auf eine wahrheitsgemäße Darstellung von RSA zu warten“, was die Entwicklung des Dual-EC-DRBG-Algorithmus angeht, die gemeinsam mit dem US-Auslandsgeheimdienst NSA erfolgte.
AllThingsDigital hatte schon früher berichtet, dass neben Hypponen auch James Williams von der Universität Toronto und Patrick McCulley die RSA Conference 2014 boykottierten. Die Washington Post nennt außerdem Josh Thomas von Atredis Partners und Jeffrey Carr, Gründer und CEO von Taia Global, Marcia Hofmann und Alex Fowler.
Für die Veranstaltung vom 24. bis 28. Februar im Moscone Center von San Francisco sind 560 Vorträge geplant. Die Zahl der Teilnehmer wird voraussichtlich die des Vorjahrs übertreffen, als 24.000 registriert wurden.
Als „einen offenen Treff, wo die Leute offen über Sicherheitsthemen sprechen können“ beschreibt die Veranstaltung Hugh Thompson von Blue Coat Systems, der das Auswahlverfahren für die Sprecher der RSA Conference leitet. Er bedauere die Absagen umso mehr, als sich die RSA Conference „lange als neutrale Veranstaltung etabliert“ habe. Ob es Vorträge zu den Überwachungsprogrammen Prism und Tempora geben wird, ist laut AAP unklar.
Die Anschuldigungen gegen RSA gehen auf von Edward Snowden zur Verfügung gestellte Dokumente zurück. RSA Security, eine Tochter des Storage-Konzerns EMC, bestreitet, absichtlich einen fehlerhaften Algorithmus eingeführt zu haben. Es verweigert aber eine detaillierte Stellungnahme zu den Medienberichten.
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