Facebook stellt umstrittenes Werbeformat Sponsored Stories im April ein

Nach Angaben des Social Network wurde es durch Änderungen an seiner Anzeigenplattform obsolet. Die gesponserten Anzeigen machen Mitglieder ohne Einwilligung zu Werbeträgern. Eine dagegen gerichtete Sammelklage legte Facebook im August 2013 mit einem Vergleich bei.

Facebook wird sein umstrittenes Anzeigenformat Sponsored Stories im April einstellen. Das geht aus einem an Entwickler gerichteten Blogeintrag des Social Networks hervor. „Bestehende Domain und Open Graph Sponsored Stories werden ab dem 9. April nicht mehr ausgeliefert“, heißt es darin.

Die gesponserten Anzeigen erscheinen im Newsfeed eines Nutzers, wenn ein Freund sich mit dem beworbenen Produkt oder dem Unternehmen auseinandergesetzt hat, das für die Werbung bezahlt. Wer über Places seinen Standort übermittelt oder etwas per „Gefällt mir“-Button kennzeichnet, kann somit ohne Einwilligung als Werbeträger auf den Seiten seiner Freunde auftauchen.

Sponsored-Stories-Inserat (Namen der Nutzer ausgegraut, Bild: Facebook)Sponsored-Stories-Inserat (Namen der Nutzer ausgegraut, Bild: Facebook)

Diese Praxis hat Facebook seit dem Start der Sponsored Stories im Januar 2011 einigen Ärger eingebracht. Noch im selben Jahr reichten Nutzer eine Sammelklage gegen das Social Network ein. Sie warfen ihm vor, Namen und Profilbild von Mitgliedern ohne deren Zustimmung für die Anzeigen zu verwenden. Im August legte Facebook die Klage mit einem Vergleich bei, der die Zahlung von 20 Millionen Dollar vorsieht.

Das Aus für die Sponsored Stories zeichnete sich schon im Juni ab, als Facebook ankündigte, sein Anzeigenangebot zu vereinfachen. Jetzt erklärte es, Änderungen an seiner Anzeigenplattform machten die gesponserten Anzeigen überflüssig.

Interessanterweise ähnelt das jetzt von Facebook eingestellte Werbeformat an das, was Google+ gerade erst mit „sozialen Empfehlungen“ eingeführt hat. Im Oktober kündigte Google Änderungen an den Nutzungsbedingungen seines sozialen Netzes an, die ihm das Recht einräumen, Profilnamen, Fotos, Bewertungen und +1-Empfehlungen von Mitgliedern zu verwenden – auch zu Werbezwecken. Die Änderungen traten am 11. November in Kraft. Allerdings müssen Google+-Nutzer der Verwendung ihres Namens und Profilbilds in Anzeigen ausdrücklich zustimmen.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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