AMD hat, wie im November angekündigt, erste Modelle seiner 28-Nanometer-Prozessorreihe Kaveri für den Sockel FM2+ auf den Markt gebracht. Die Desktop-APUs, wie AMD die Kombination aus Zetral- und Grafikprozessor (CPU und GPU) nennt, verfügen über vier Steamroller-Kerne mit je 1 MByte L2-Cache und eine Radeon-R7-Grafikeinheit auf Basis der Graphics-Core-Next-Architektur (GNC).
Das neue Spitzenmodell der A-Serie ist der A10-7850K mit insgesamt 12 Kernen, von denen acht für die Grafikberechnung zuständig sind. Der Basistakt beträgt 3,7 GHz und erhöht sich im Turbomodus auf bis zu 4 GHz.
Die Modelle A10-7700K und A8-7600 verfügen jeweils über vier CPU- und sechs GPU-Kerne. Der Zentralprozessor arbeitet beim A10-7700K standardmäßig mit 3,4 GHz und taktet bei Bedarf auf bis zu 3,8 GHz hoch. Die CPU des A8-7600 läuft mit 3,3 respektive 3,8 GHz.
Die Radeon-R7-Grafikeinheiten aller Chips takten mit 720 MHz. Sie unterstützen DirectX 11.2 und AMDs Unified Video Decoder, der hardwarebeschleunigtes Dekodieren der Standards H.264 und VC-1 ermöglicht. H.264 kann er ebenso enkodieren. Außerdem gibt es Support für Ultra-HD-Auflösungen und AMDs alternative Grafikschnittstelle Mantle, die eine deutliche Leistungssteigerung bei angepasster Software verspricht.
Die neuen A10-Modelle haben eine Leistungsaufnahme von jeweils 95 Watt. Für den A8-7600 spezifiziert AMD 65 Watt. Außerdem ist eine niedriger getaktete Ausführung (3,1 Basis- und 3,3 GHz Turbotakt) mit 45 Watt geplant.
Als größte Neuerung von Kaveri sieht AMD die Umstellung auf eine heterogene System-Architektur (HSA). Dies bedeutet, dass CPUs und GPUs eng zusammenarbeiten, aber unterschiedliche Aufgaben übernehmen, sodass sie ihre jeweiligen Stärken ausspielen können. So eignen sich CPUs besser für serielle, GPUs aber besser für parallele Rechenaufgaben. Die Verteilung soll weniger Leistungsaufnahme und höhere Leistung ermöglichen.
Ein wesentlicher Unterschied gegenüber der bisherigen Architektur ist, dass CPU und GPU den gleichen Speicherbereich nutzen. Dadurch müssen Daten, die übergeben werden, nicht mehr vom Speicherblock des einen in den des anderen kopiert werden. Ein neues Konzept sind auch heterogene Warteschlangen: Bisher hatte stets die CPU anstehende Arbeitslasten verteilt, jetzt können die Recheneinheiten sich gegenseitig Aufgaben übermitteln oder auch selbst zuweisen.
Die Kaveri-APUs A10-7850K und A10-7700K sind ab sofort erhältlich. Sie kosten 173 beziehungsweise 152 Dollar. Das Modell A8-7600 soll für 119 Dollar ebenfalls noch im ersten Quartal erscheinen.
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu AMD liefert erste Kaveri-APUs aus
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.