Google hat den vorausblickenden Benachrichtigungsdienst Google Now in die Canary-Vorabversion seines Browsers Chrome integriert. Wer ihn nutzen will, muss durch Eingabe von „chrome://flags/#enable-google-now“ eine Flagge setzen und neu starten. Außerdem ist natürlich ein aktives Google-Log-in Pflicht, damit Google Now auf die Daten des Users zugreifen kann.
Bemerkt wurde die Integration vom inoffiziellen Blog Google Operating System. Die Funktion war seit über einem Jahr in Arbeit. Vorerst handelt es sich um eine optisch eher bescheidene Neuerung: Ein Glocken-Icon weist auf ein Menü aus Karteikarten hin, wie sie auch Google Now unter Android hat – etwa Wettervorhersagen, Sportergebnisse oder Aktienkurse. Es steht aber natürlich für einen großen Schritt, nämlich für die Umwandlung des Browsers zur personalisierten Oberfläche fürs ständig wachsende Google-Universum.
Eine Hilfeseite teilt mit, dass Google Now in Chrome derzeit nur einen Teil der in der Android-Version enthaltenen Informationen darstellen kann. Das Grundprinzip des Dienstes ist es, den Nutzer auf Informationen hinzuweisen, die er vielleicht sonst später suchen würde. Steht beispielsweise ein Termin an, bereitet Google Now schon einmal die Navigation zum Veranstaltungsort vor, und der Nutzer muss nur noch darauf klicken beziehungsweise tippen. Es kann aber auch Restaurantvorschläge machen oder Flüge heraussuchen.
Gleichzeitig steht Google Now in Chrome für den Versuch, Webanwendungen mit nativer PC-Software wettbewerbsfähig zu machen. Der Browser bekommt dabei zunehmend die Rolle des Betriebssystems zugewiesen – eine Strategie, die auch Mozilla mit Firefox verfolgt. Googles Bemühungen in dieser Richtung haben schon Chrome OS und die betriebssystemartige Optik des Browsers Chrome unter Windows 8 – mit eigenem Startmenü beziehungsweise „App-Launcher“ – hervorgebracht.
Der Canary-Build des Browsers Chrome ist drei Stufen von der stabilen Version entfernt. Bis Google Now in letztere einzieht, dürften also zumindest noch Monate vergehen.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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